MAGNUM - Wings Of Heaven Live
Mehr über Magnum
- Genre:
- Melodic Hardrock
- Label:
- Steamhammer / SPV
- Release:
- 22.02.2008
- When We Were Younger
- Back Street Kid
- Out Of The Shadows
- Like Brothers We Stand
- How Far Jerusalem
- Dragons Are Real
- All England's Eyes
- Vigilante
- Kingdom Of Madness
- Intro
- Days Of No Trust
- Wild Swan
- Start Talking Love
- One Step Away
- Must Have Been Love
- Different Worlds
- Pray For The Day
- Don't Wake The Lion
- Sacred Hour
1988, also vor 20 Jahren, erschien das Album "Wings Of Heaven", für MAGNUM sowohl ein kommerzieller Erfolg als auch ein ewiger Fanfavorit. In den britischen Hitparaden kletterte die Platte bis auf Platz 2 und warf auch noch drei Singlehits ab. Auf ihrer letzten Tour sind MAGNUM dem Beispiel von MARILLION, CURE, METALLICA, DIO, MEAT LOAF u.a. gefolgt und haben ein beliebtes Album vollständig live gespielt. Und nun erscheint ein Mitschnitt davon.
Aber "Wings Of Heaven Live" ist auch das erste Livealbum der 2002 wiedervereinten MAGNUM, und so fängt dieses Doppelalbum mit einem gemischten Programm aus alten und neuen Stücken an. Vor allem wird natürlich das aktuelle Studioalbum "Princess Alice And The Broken Arrow" berücksichtigt. Anhand nur weniger Alben trägt die Band ein repräsentatives und gut zusammengestelltes Programm aus 30 Jahren vor. Neben den unverzichtbaren Konzertklassikern 'How Far Jerusalem' und 'Kingdom Of Madness' wurden auch einige ältere Nummern wie 'Back Street Kid' und 'All England's Eyes' ausgegraben, die nur selten zu Liveehren kommen. Dass MAGNUM mit "Princess Alice" nicht einfach eine weitere Scheibe gemacht haben, sondern ein Album mit eigenem Gesicht, merkt man erst richtig auf diesem Livealbum, wenn man die neuen Titel wie 'Out Of The Shadows' oder 'Dragons Are Real' neben älteren Stücken hört und dabei ihren besonderen Klang erlebt. CD 1 endet mit den altbewährten Krachern 'Vigilante' und 'Kingdom Of Madness', und Tony Clarkin lässt seine Gitarre Funken sprühen.
Die zweite CD beginnt mit einem Ärgernis. Der Unsitte, den Begrüßungsapplaus als 'Intro' zu deklarieren und so die Setlist künstlich aufzumotzen, konnte man sich auch im Hause MAGNUM nicht enthalten. Aber dann geht's los: 'Days Of No Trust', 'Wild Swan', 'Must Have Been Love', 'Pray For The Day'... "Wings Of Heaven" ist für die Gruppe wie für die Fans ein wichtiges Album, und entsprechend hingebungsvoll tragen es MAGNUM vor. Man höre sich nur die intensiven Interpretationen von 'One Step Away' und 'Pray For The Day' an. Und endlich, endlich erklingt der abschließende Long Track 'Don't Wake The Lion' erstmals auf Live-CD. Ganz großes Kino! Und wie könnte ein Konzert von MAGNUM anders enden als mit der ergreifenden 'Sacred Hour', die hier mit einem großen, neuen Vorspiel dargeboten wird?
Auf "Wings Of Heaven Live" spielen MAGNUM alle ihre Stärken aus, für die sie von den Fans geliebt werden: große romantische wie auch rockende Melodien, das Gespür für Stimmungen und Dramatik ('How Far Jerusalem'), Bob Catleys Stimme und das unvergleichliche Zusammenspiel von Gitarre und Tasten. Allerdings klingt die Scheibe für ein Livealbum etwas steril. Der dynamische Vortrag lässt keinen Zweifel, dass MAGNUM live spielen; aber da das Publikum phasenweise gar nicht zu hören ist, klingt es manchmal wie eine Livedarbietung im Radiostudio. Wenn Bob Catley aber zum Mitsingen auffordert, sind die Zuschauerreaktionen auf einmal sehr laut und deutlich zu hören.
Insgesamt ist "Wings Of Heaven Live" die Erinnerung an eines der wichtigsten Alben und an das Schaffen einer der wichtigsten Bands im melodischen Rock. Allen Anhängern von MAGNUM im allgemeinen und der "Wings Of Heaven" im besonderen kann man "Wings Of Heaven Live" uneingeschränkt empfehlen. Wer aber einfach ein stimmungsvolles Doppel-Livealbum von MAGNUM sucht, sollte mal probehören, ob er nicht immer noch mit "The Last Dance" von 1996 besser bedient ist.
Anspieltipps: Out Of The Shadows, One Step Away, Don't Wake The Lion, Sacred Hour
- Redakteur:
- Stefan Kayser