MALICE - New Breed Of Godz
Mehr über Malice
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Steamhammer (Sony Music)
- Release:
- 25.05.2012
- New Breed Of Godz
- Hell Rider
- Against The Empire
- Branded
- Sinister Double
- Circle Of Fire
- Stellar Masters
- Winds Of Death (Angel Of Light)
- Air Attack
- Chain Gang Woman
- Slipping Through The Cracks
- Gods Of Thunder
- Making Of
- Live 1987
- Live Keep It True XIV
Rückkehr einer Legende
"In The Beginning" und "License To Kill", die beiden Alben der US-Metal-Legende MALICE, wurden in den Achtzigern mächtig abgefeiert. In der Zeit, in der sich JUDAS PRIEST mit "Turbo" dem Massenpublikum öffneten, kamen diese Stahlschmieden genau richtig. Nicht umsonst wurde in Zusammenhang mit der Band von den amerikanischen PRIEST gesprochen.
Bereits im Jahr 2006 wurde ein Comeback angekündigt, das sich aber durch den Ausstieg von Originalsänger James Neal noch einmal verzögerte. Seinen Platz nahm dann in 2010 Tausendsassa James Rivera (HELSTAR, DESTINY'S END....) ein, der seine Livetaufe beim "Keep It True" im vergangenen Jahr bereits bestanden hat und nun natürlich auch auf "New Breed Of Godz" zu hören ist.
Allerdings ist dies kein vollständig neuwertiges Album, denn die Amis gehen einen ähnlichen Weg wie vor Kurzem die finnischen Kultmetaller von OZ. So gibt es neben vier brandneuen Songs noch je vier Songs von "In The Beginning" und "License To Kill" zu hören.
Der gravierendste Unterschied ist aber, dass bei OZ der Originalsänger mit an Bord war. Und auch weil James Rivera eine so markante Stimme hat, die vor allem mit HELSTAR Geschichte schrieb, konnte man befürchten, dass man auch bei MALICE mehr an HELSTAR oder DESTINY'S END als an MALICE und JUDAS PRIEST denkt.
Doch ganz so kommt es dann nicht. Schon im bärenstarken Opener 'New Breed Of Godz' holt Rivera die Kopfstimme raus und schafft es mehr nach James Neal oder Rob Halford zu klingen, als nach James Rivera. Die Riffs von Jay Reynolds und Mick Zane sitzen, der Refrain ist griffig, das ist ein guter Auftakt.
Doch bereits bei 'Hell Rider' wird klar, dass es vielleicht besser gewesen wäre, nur neue Songs aufzunehmen, damit der Vergleich mit dem Original nicht ständig kommt. Zwar macht James Rivera bei den treffend ausgewählten alten Nummern durch die Bank einen guten Job, aber doch fehlen ein bisschen der Spirit und die Power, die die Originale verströmt haben. Gerade bei 'Sinister Double' und 'Stellar Masters' wird dies deutlich. Aber das liegt ganz sicher daran, dass man die Originale im besten Fall seit 25 Jahren im Schlaf mitsingen kann und eine neue Version dagegen eigentlich immer den Kürzeren ziehen muss. Ob jemand das genauso beurteilt, der die beiden Versionen zur selben Zeit kennenlernt, kann ich nur schwerlich einschätzen.
Die vier neuen Nummern sind allerdings alle wirklich gut. 'New Breed Of Godz' habe ich bereits gelobt. 'Branded' fällt dann zwar dank eines etwas eintönigen Refrains ein wenig ab, aber das balladesk beginnende und sich mächtig steigernde 'Winds Of Death (Angel Of Light)' sowie das sehr rockig eröffnende 'Slipping Through The Cracks' sind noch einmal echte Brecher.
Obendrauf kommt das Album mit einer Bonus-DVD daher, die einen 45-minütigen Live-Gig aus dem Jahr 1987, den Teil des Gigs vom letztjährigen "Keep It True", der auch auf der offiziellen KIT-DVD enthalten ist und ein Making-of bereithält. Der Gig von 1987 ist allerdings im gnädigsten Fall schlechte Bootleg-Qualität. Das Bild ist dauerhaft gestört, der Sound schwankend, im Grunde kann man das nicht ansehen. Das ist beim "Keep It True"-Gig natürlich anders, auch wenn das natürlich ebenso keine Hightech-Aufnahme ist. Zudem hat es James Rivera auf der Bühne nicht ganz so gut hinbekommen, die HELSTAR-Gedanken zu verscheuchen. Als Gratisbonus ist das im Verbund mit dem fast einstündigen Making-of aber eine sehr nette Sache.
Unterm Strich kann man sagen, dass MALICE-Fans in erster Linie wegen der neuen Songs zugreifen können, während die Neuinterpretationen zwar gut sind, aber eben kaum ein Vergleich zu den Originalen.
- Redakteur:
- Peter Kubaschk