MALUM SKY - Diatribe
Mehr über Malum Sky
- Genre:
- Progressive Metal / Modern Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Sliptrick Records
- Release:
- 15.01.2019
- Year Of The Rat
- Borrower
- The Coil
- Eye Above
- Diatribe
Feiner Prog-Mix aus Wales
Bei uns noch weitgehend unbekannt, hat sich diese seit 2014 existierende Band aus Wales auf den britischen Inseln bereits einen guten Ruf erspielen können. Unter anderem durch die erfolgreiche Teilnahme am "Metal To The Masses"-Bandwettbewerb vor drei Jahren. Mit "Diatribe" kredenzt uns MALUM SKY nun die zweite EP (die erste wurde "Malum Sky" getauft und 2015 in Eigenrgie unters Volk gebracht), die abermals von Michael Jensen Després, einem der beiden Gitarristen des Quintetts, produziert wurde. Das ist insofern erwähnenswert, als die fünf Songs wirklich fein arrangiert klingen und die Chose überraschend druckvoll aus den Boxen kommt. Was aber auch nötig ist, denn die Tracks sind überaus facettenreich ausgefallen und mit unzähligen Details ausgestattet. Ein verwaschener Sound wäre definitiv kontraproduktiv. Auffällig ist auch, dass MALUM SKY zwar ganz klar dem Prog Metal zuzuordnen ist, die Jungs sich dafür aber an unterschiedlichen Genre-Größen orientieren, wodurch sie sich innerhalb eines sehr weiten Spektrums bewegen.
So lässt bereits der Opener 'Year Of The Rat' durch seine verspielte Darbietung und den markanten Refrain an DREAM THEATER zur Frühphase denken, zugleich aber auch an MESHUGGAH. Zumindest ist der Einfluss der Schweden auf die brettharten Riffs nicht von der Hand zu weisen. Noch ein wenig krasser klingt die trotz aller unterschiedlichen Anteile immerzu in sich schlüssig und stimmig klingende Melange der Waliser in 'Borrower'. Hier könnte man durchaus denken, KARNIVOOL hätte sich bei THRESHOLD im Studio eingefunden um eine tiefenentspannte TESSERACT-Hymne vom Stapel zu lassen.
Durch den hypnotischen Klargesangsvortrag des in allen Lagen überzeugenden wie ausdrucksstarken Frontmannes Ben Honebone entpuppt sich auch das anschließende, musikalisch weniger spektakuläre 'The Coil' als Treffer. Umso intensiver kommt danach 'Eye Above' daher, das von zugleich eleganter wie brachialer Rhythmik lebt und Ben unter Bewis stellen lässt, dass ihm auch in den wenigen, geschickt platzierten Growl-Passagen keineswegs die Luft ausgeht.
Mit dem finalen Titeltrack, der mit knapp sieben Minuten Spielzeit auch das längste Stück dieser EP darstellt, endet dann das Spektakel, das zweifelsohne in die Kategorie "gelungen" eingeordnet werden darf. Hier kommt erneut der Hang zu DREAM THEATER zum Vorschein, wobei das Feingefühl der Veteranen für Dramatik mit ausladender, fast schon gen Djent tendierender Instrumental-Darbietung kombiniert wird und trotz der teils wirklich schräg anmutenden Bass-Struktur ein feines Gesamtbild ergibt. Chapeau!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer