MANES - [view]
Mehr über Manes
- Genre:
- Avantgarde Space Metal
- Label:
- Aural Music
- Release:
- 10.02.2006
- Cinder Alley (16 HORSEPOWER-Cover)
- Terminus rmx (DJ Don Tomaso Remix)
- The Neoflagellata Revision
- Terminus deconstructus (Cordell Klier Remix)
- Knife & Kleenex
- Title
- Terminus dei profundis (Cordell Klier Remix)
Es ist schon faszinierend, welch bunte Mischung MANES auf den Hörer loslassen. Zwei komplette Alben sind gerade in der Mache, was also wäre passender, als die Wartezeit mit einer EP zu vertreiben? Und wieder einmal beschreiten MANES neue Wege, besonders die deutliche Elektronik-Schlagseite fällt unweigerlich auf.
Die Bandbreite der Norweger ist beinahe unfassbar, gerade klingt es noch verstört-anklagend, da kommt eine einschmeichelnde Melodie und verträumter Gesang daher. Ein paar Minuten später wird's dann elektronisch, was durchaus erstmal etwas gewöhnungsbedürftig ist, aber auch intensiv gerockt wird auf dieser Scheibe.
Nun sind zwei Elektronikstücke ('The Neoflagellata Revision' sowie 'Knife & Kleenex') bei insgesamt nur fünf Songs (die zwei Nummern 'Terminus Deconstructus' und besonders 'Terminus Die Profundis' sind eher "Geräuschkulissen" als richtige Songs) durchaus ein recht hoher Anteil, wenngleich es besonders treffend den Wandel unterstreicht, dem sich die einstige Black-Metal-Combo MANES unterzogen hat. Aber auch für entspannte Rocker ist Platz auf der Scheibe. Einen charakteristischen Song gibt es demnach nicht, "[view]" ist ein sehr experimentelles Album, droht aber auch den Hörer zu überfahren, und kommt zudem ziemlich abgehackt daher. Auf jeden Fall sollte man vorher ein Ohr riskieren, um der Gefahr einer enttäuschten Erwartung aus dem Weg zu gehen. Nicht unbedingt etwas für Genießer, sondern schon schwieriger Stoff, der aber mit viel Emotionen dargeboten wird.
Allerdings muss ich auch sagen, dass mir der Vorgänger "Vilosophe" deutlich besser gefallen hat und irgendwie schlüssiger war. Mir persönlich sagen auf "[view]" vor allem das verträumte 'Cinder Alley' und das elektronisch angehauchte 'The Neoflagellata Revision' zu, auch das etwas schwermütig (nicht schwerfällig!) vor sich hin rockende 'Title' hat durchaus seinen Reiz. Bei den anderen Stücke tue ich mich hingegen relativ schwer.
Eines ist jedoch Fakt, diese Musik kennt keine Grenzen, aber gerade deshalb ist sie alles andere als leicht zu konsumieren. Für aufgeschlossene Hörer bieten MANES aber sicher eine reichhaltige Fundgrube.
Anspieltipps: Cinder Alley, The Neoflagellata Revision
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer