MANILLA ROAD - The Courts Of Chaos (Ultimate Version)
Mehr über Manilla Road
- Genre:
- Epic Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Golden Core (ZYX)
- Release:
- 26.04.2019
- Road To Chaos
- Dig Me No Grave
- D.O.A.
- Into The Courts Of Chaos
- From Beyond
- A Touch Of Madness
- (Vlad) The Impaler
- The Prophecy
- The Book Of Skelos
- Into The Courts Of Chaos [Live At Keep It True]
- The Prophecy [Live At Keep It True]
- Dig Me No Grave [Live At Hammer Of Doom]
- Dig Me No Grave [Circux Maximus]
Die nächste feine Wiederveröffentlichung.
Ich stehe total auf die Neudi-Re-Releases der MANILLA ROAD-Alben. So war es mir auch eine Freude, mich wieder mit "The Courts Of Chaos" auseinanderzusetzen. Es handelt sich ja quasi um das letzte echte Album der Band vor dem langen Break - der Nachfolger "The Circus Maximus" ist quasi ein Shelton-Solo-Album.
Mit der achten Scheibe dümpelten die Jungs damals weiter im US-Metal-Underground herum. Völlig unverständlich, wenn man sich überlegt, dass außer dem direkten Vorgänger und den ersten beiden Alben alle Achtziger-Scheiben der Band heute als absolute Klassiker gelten. Ich habe die Platte in der altbekannten Version schon seit Jahren, tat mich aber lange schwer damit, bis ich zwei der Songs auf dem "Keep It True"-Festival 2017 live hören durfte. Danach rotierte das Teil bei mir häufiger als fast jedes andere der Band und wurde ein später Liebling in der (exzellenten) Diskographie. Natürlich sind 'Into The Courts Of Chaos' und 'The Prophecy' die großen Hits, aber auch die weniger bekannten Titel sind Epic Metal vom Feinsten. Die thrashige Note, die den Vorgänger stark, aber auch untypisch gemacht hatte, ist quasi wieder komplett verschwunden. Schlagzeuger Randy Thrasher Fox durfte hier nur Keyboards spielen, das Schlagzeug kommt vom Drumcomputer. Er fehlte der Band später schon, auch wenn ich persönlich gerade das Drumming von Neudi auf den ganz späten Alben schätze. Hier hören wir also einen Computer, und es ist tatsächlich in Ordnung.
Zu den heimlichen Hits des Albums gehört natürlich 'Dig Me No Grave', der auch super auf die geniale "Voyager"-Scheibe gepasst hätte. Auch das tief im Prog Rock versumpfte 'D.O.A.' mit seinem mystischen Keyboards und dem wummernden Bass ist genial. Dieser mystische Sound wird auch bei 'From Beyond' ausgekostet und war so auf Mitt- und Früh-Achtziger-Veröffentlichungen der Band noch nicht zu hören. Der Longtrack 'Books Of Skelos' war auch auf meiner bisherigen CD-Version schon finden. Ein feiner, epischer Titel, der auch härtere Momente beinhaltet. Ich persönlich finde den Sound zur Shadow-Kingdom-Versionj etzt nicht deutlich verändert (ich habe extra beide angehört), aber da gab es auch nicht viel zu verbessern. Egal, was die Leute sagen: Der Sound von MANILLA ROAD in dieser Zeit war großartig!
Geboten werden noch drei Live-Aufnahmen: Zuerst mal die beiden Titel vom "Keep It True"-Festival 2017, die mich damals überhaupt erst für das Album begeistern konnten. Die meisten Gesänge stammen jetzt natürlich von Bryan Hellroadie Patrick, dem besten Shelton-Cover-Sänger aller Zeiten. Beim Anhören dieser Bonustitel (hier tatsächlich von Randy Foxe auch eingetrommelt) kommt schon Wehmut auf, denn diese Band werden wir nie wieder hören (RIP Mark Shelton!). Die Aufnahmen sind qualitativ super, da gibt es wirklich nichts zu beanstanden. Wenn der Rest da mithält, können wir vielleicht noch auf ein "Live At Keep It True 2017"-Album hoffen. 'Dig Me No Grave' wird von Shelton persönlich angesagt und stammt vom "Hammer Of Doom"-Festival. Hier ist der Sound etwas roher. Wenn ich es richtig im Kopf habe, ist das die erste Show mit Neudi am Schlagzeug. Am spannendsten ist vielleicht die 'Dig Me No Grave'-Version von der Nachfolge-Band CIRCUS MAXIMUS, die mir auch etwas anders arrangiert wirkt. Aaron Brown und Andres Cross haben damals mitgewirkt, sind danach aber völlig von der Bildfläche verschwunden. Natürlich ist die Aufnahme nicht phänomenal, aber Shelton singt noch selbst komplett live, und phasenweise bilde ich mir bei der Gitarrenarbeit ein anderes Arrangement ein.
Insgesamt handelt es sich auch hier wieder um ein äußerst wertiges Package eines heimlichen Klassikers der Metal-Geschichte. Auch Besitzer früherer Versionen des Albums dürfen aufgrund der Bonus-Tracks oder der Linernotes im Digi-Booklet zugreifen. Die Note unten versteht sich als Note für das Album als solches - und bekommt für die schöne Aufmachung einen halben Punkt oben hinzugefügt.
Anspieltipps: D.O.A., Into The Courts Of Chaos, The Prophec
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Jonathan Walzer