MANOWAR - Magic Circle Festival Vol. 2
Mehr über Manowar
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Universal
- Release:
- 27.11.2008
- The Fight For True Metal
- Making Of Battle Hymns
- Manowar
- Fast Taker
- Shell Shock
- Death Tone
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- Hatred
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- Black Arrows Of Doom
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- The Crown And The Ring (Lament Of The Kings)
- Bridge Of Death
- Mila Rodino (Bulgaria)
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- METALFORCE - Metal Law
- HOLY HELL - Dream On
- HOLY HELL - Prophecy
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- Backstage Tour
- The City Of Steel
- Autograph Session
- Words Of The Metal Warriors
- The Son Of Odin Sings
- 5 Hours Of Power
- Bulgarian Speeches
- German Speeches
Eine der umstrittensten Metalbands unserer Zeit mit einer DVD, die Licht und Schatten des aktuellen Zustands widerspiegelt.
Wir MANOWAR-Fans sind irgendwie ja schon Masochisten. Erst sind wir enttäuscht und schimpfen wie die Rohrspatzen über dieses und jenes, was uns beim heurigen Magic Circle Festival massiv gestört hat, und dann steht die zugehörige DVD im Laden, und wir haben nichts Besseres zu tun, als loszumarschieren und das in eine schmucke Blechbox gekleidete Ding dann doch wieder einzusacken. Sind wir wirklich die blinden Ja-Sager, die alles fressen, was uns Joey Inc. vorsetzt? Brauchen wir die inzwischen siebte DVD wirklich? Müssen wir dabei helfen, die gerüchtete finanzielle Bauchlandung des bandeigenen Festivals durch knappe dreißig Euro pro DVD-Box zu kompensieren? Nun, die Antwort muss wohl jeder von euch selber finden, während ich euch im Folgenden nur erzählen kann, warum ich mir das Ding trotz allem doch in die Sammlung stelle.
Der Grund dafür ist eigentlich ganz einfach: Zwar war ich längst nicht mit allem glücklich, was in Sachen Magic Circle so alles über die Bühne ging, und außerdem blieb eine irgendwie gespaltene Beziehung zu meiner einstmals unangefochtenen Lieblingsband zurück, aber viele bleibende Erinnerungen an das Festival in Bad Arolsen sind dann doch sehr positiv. Es war eine gute Zeit mit guter Musik, netten Bekannschaften und vor allem ein schönes Wochenende mit guten Freunden. Wer es mit seinen Kameraden ähnlich wahrgenommen hat, der hat mit dieser DVD eine schöne Erinnerung an ein Festival, an ein Event, das die Meinungen spaltete wie kaum ein anderes Ereignis der Metalwelt des Jahres 2008. All das findet auf dieser DVD Niederschlag. Nein, ich will keine falschen Hoffnungen wecken. Joey & Co. sind nicht etwa selbstkritisch geworden oder würden anfangen zu reflektieren, was falsch gelaufen ist. Das Festival wird in Glanz und Gloria präsentiert und die Unebenheiten sind im Hochglanz weich gezeichnet. Aber wer dabei war, wird sie alle sehen, die Gänsehaut-Momente, die Freudentränen in den Augen, die ärgerlichen Plattitüden und die Peinlichkeiten. Alles, was MANOWAR und ihr Umfeld heute ausmacht: viel Licht und ebenso viel Schatten.
Im Einzelnen enthält die DVD zwar nicht die ganze siebenstündige Vollbedienung von zwei Abenden MANOWAR, aber doch immerhin einen großen Teil davon in - wie bei dieser Band immer - perfekter Bild- und Tonqualität. Der Mischpult-Sound war allerdings, gerade bezüglich Logans Gitarre, schon mal besser. Dass die Songauswahl besser nicht sein könnte, ist in Anbetracht des Events, welches die ersten sechs Alben umfasste, natürlich klar. Mir gehen aber trotzdem ein paar Songs bitter ab, insbesondere das göttliche 'Guyana', das gerade an diesem Wochenende toll dargeboten worden war, oder eben 'Battle Hymn', das jedoch schon auf diversen früheren DVDs vertreten war. Man kann halt nicht alles haben. Wer Näheres zur Setlist und den Rahmenbedingungen der Konzerte selbst erfahren möchte, der kann dies in unserem Livebericht vom Magic Circle Festival II nachlesen. Alles hier zu wiederholen, würde den Rahmen sprengen. Deshalb verweise ich nur noch exemplarisch auf Highlights wie 'Bridge Of Death' und das - trotz der peinlichen Stripshow - wirklich genial gespielte und gesungene 'Pleasure Slave'. Die Diskussionen um die Gitarrenkünste Karl Logans, die tschechischen Männerchöre und die doppelte Tastenbesetzung sollen andere führen, an einem anderen Ort. Das meiste hierzu ist gesagt. Außer vielleicht, dass Erics göttliche Gesangsleistung immer wieder alles andere verzeihlich macht, was so danebengeht? Doch. Auch das ist bereits gesagt worden.
Wir wenden uns stattdessen noch kurz den Boni des DVD-Konglomerats zu, die natürlich teils in der Wiedergabe der üblichen Phrasen durch Fans und Mitarbeiter bestehen. Unglaublich, wie viele Leute doch tatsächlich für MANOWAR und den Metal sterben möchten, wie unsterblich Fans und Band sind und was nicht alles true ist. Dem Fass den Boden schlagen natürlich Sprüche aus, die in die Richtung gehen, dass man quasi sein Existenzrecht als Metalfan verwirkt hat, wenn man MANOWAR und ihr Festival nicht mag. Weiterer Kommentar überflüssig.
Dafür gibt es aber auch jede Menge Schnipsel, Interviews und Berichte aus der Frühzeit der Band, Making-ofs der ersten Alben, Donnie Hamzik kommt zu Wort, es werden Liveausschnitte aus den Achtzigern gezeigt, die auch die noch so enttäuschten Altfans sich nicht werden entgehen lassen wollen. Dazu kommen noch je ein bis zwei Livemitschnitte der am Festival beteiligten Magic-Circle-Bands und einiger kleinerer Acts (CASSOCK, SIXTH SENSE, K.O.B.U.S., TITANIUM BLACK, BURNING STARR, METALFORCE und HOLY HELL), während die größeren, labelfremden Zugpferde erwartungsgemäß nicht gezeigt werden.
Was soll ich groß weiter sagen: Wer in Bad Arolsen trotz der Schattenseiten insgesamt eine gute Zeit verbracht hat, der muss die DVD eigentlich haben. Wem dort alles viel zu weit ging, und wer deshalb die Schnauze endgültig voll hat, der wird einen weiten Bogen drum machen. Für Leute, die MANOWAR immer noch mögen, so, wie sie heute sind, ist die DVD auf jeden Fall eine qualitativ hochwertige Rundum-Versorgung. Andere holen sich eine KIT-DVD mit einem Gig von ROSS THE BOSS und vermissen dann halt den Eric. Bleibt nur die Frage, wann die beiden kompletten Gigs als Extra-DVDs erscheinen werden und wann es endlich auch für die Altfans eine Zusammenstellung mit Konzertmitschnitten aus den Achtzigern geben wird. Wir werden sehen.
Technische Daten:
Doppel-DVD
Laufzeit: 285 Minuten
FSK: 16 Jahre
Ton: Dolby Digital 5.1
Bild: 1,78:1 Anamorph Widescreen
Sprache: Englisch
Untertitel: keine
Photo-Booklet (32 Seiten)
Metallbox
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle