MARIALENA - Vanity
Mehr über Marialena
- Genre:
- Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigen / Angels PR
- Release:
- 14.04.2020
- Eternity Waits
- One More Time
- Prophecies
- Salvation
- Silent Wings
- The Dark Side Of Your Sea
- Through The Other Side
- Vanity
Endlich mal wieder eine Stimme, die scheint!
Marialena Trikoglou ist eine klassisch ausgebildete griechische Sängerin, die unter anderem schon einige Rollen bei Opern wie "Carmen", "Le Nozze di Figaro" oder "Les Contes d'Hoffmann" hatte. Nun fokussiert sie sich darauf, sich im Symphonic-Metal-Bereich zu etablieren und brachte im Frühjahr 2020 mit "Vanity" ihr Debüt-Album heraus, welches nun promotet wird. Und ich hoffe, die Werbetrommeln machen Lärm, denn MARIALENA ist ein ganz herzerfrischender Farbtupfen in diesem Feld. Nur allzu selten bringt das Genre ein Album hervor, das ohne die im Übereifer generierte überladenene Lagen an Fettsound, die man erst mal durchdringen muss, um an die wahre Persönlichkeit der Musik ranzukommen, auskommt.
Nein, "Vanity" geht sofort in Ohr und Herz. Marialenas Sopran ist zwar ziemlich üppig mit Vibrato ausgepolstert, aber sie ist nunmal eine Opernsängerin. Ansonsten bleibt Marialena meist den höchsten Höhen fern und singt in einer äußerst angenehmen Stimmlage, die mich sogar ein wenig an meine persönliche Genre-Königin Gina Bafile (DARKYRA BLACK) erinnert. Ähnlich wie auf Darkyras Wundertüten "Dragon Tears" und "Fool" ist die Produktion darauf ausgelegt, die Stimme scheinen zu lassen, ohne jedoch die Individualität der anderen Instrumente in den Schatten zu stellen. Verantwortlich für alles Musikalische scheint der Produzent Vangelis Yalamas zu sein, und ob es eine richtige Band um MARIALENA gibt, ist zumindest mir nicht klar. Schön wäre es aber, denn Songs wie das Eröffnungstriple 'Eternity Waits', 'One More Time' und vor allem das mystisch-erhabene 'Prophecies' sind kleine Songperlen, die nicht einfach so versanden dürfen. Vielleicht gibt es das ja irgendwann mal wieder live zu hören?
Auch in der Folge bleibt das Niveau von "Vanity" hoch, denn Marialena versucht erst gar nicht, die gängigen Generika des Genres aufzugreifen. Klar, es ist Symphonic Metal mit all seinem Pathos, seiner Romantik; nennt es gerne Kitsch, das macht mir nix, das ist sogar ein Kompliment. Denn man merkt, dass hier jemand am Werke ist, der von der klassischen Musik aus auf den Metal zugeht und nicht andersherum. Vielleicht ist das eine Erklärung, warum hier die Melodie und Komposition den Vorrang hat vor Sound und Effekten. Ich mag es einfach, wenn man in diesem Gerne immer noch die einzelne Gitarre hören oder die Basslauf nachvollziehen kann. Wenn man denn von der Stimme wegkommt. Ihr seht, ich bin angetan von MARIALENA. In dieser Form genau mein Ding!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Thomas Becker