MARILYN MANSON - Eat Me Drink Me
Mehr über Marilyn Manson
- Genre:
- Industrial Rock
- Label:
- Universal
- Release:
- 01.06.2007
- If I Was Your Vampire
- Putting Holes In Happiness
- The Red Carpet Grave
- They Said That Hell's Not Hot
- Just A Car Crash Away
- Heart-Shaped Glasses (When The Heart Guides The Hand)
- Evidence
- Are You The Rabbit?
- Mutilation Is The Most Sincere Form Of Flattery
- You And Me And The Devil Makes 3
- Eat Me, Drink Me
- Heart-Shaped Glasses (When The Heart Guides The Hand)
Man hat es schon verdammt schwer, wenn man sich als alleiniger Mastermind einer Band versteht, die nicht unbedingt Musikgeschichte geschrieben hat, dafür aber die Massen bewegte wie kaum eine andere im Rocksektor. Nachdem MARILYN MANSON-Mastermind Brian Warner sich mehr oder weniger streitgeladen erst von Twiggy Ramirez und dann auch noch von John5 getrennt hat und Dita Von Teese sich schließlich von ihm, dürfen wir uns über ein Album wundern, das denkwürdiger nicht sein könnte.
Nach dem, was auf der "Golden Age Of Grotesque" zu hören war, ist es Manson ziemlich gut gelungen, das Fehlen des Virtuosen Ramirez auszugleichen, aber wenn man bedenkt, dass dieser noch zu einem großen Teil an dem Stoff mitgearbeitet hat, erledigt sich das dann auch gleich wieder. Jetzt, nach den beiden Coverversionen von 'Personal Jesus' und 'Tainted Love', also das erste wirklich neue Material, das MARILYN MANSON mit neuen und gleichzeitig ohne zwei ihrer maßgebendsten Mitglieder zusammengeschustert haben.
Der erste Eindruck ist: ungeheuerlich mies. Das, was Warner da abliefert, hat weder Hand noch Fuß. Die Band klimpert sich durch Selbstzitate und lässt jeglichen Drive vermissen, der selbst durch die düstersten und schleppendsten MARILYN MANSON-Songs der Vergangenheit geführt hat. Im Endeffekt gibt es nicht einen einzigen Song, der richtig mitreißt; was auf dem Vorgängeralbum Songs wie 'mObscene' oder 'Spade' gebracht haben, bringt auf dem neuen Album kein einziger. Frustrierend, wenn man bedenkt, dass MARILYN MANSON es bisher immer geschafft haben, auf ihren Alben eine Mischung aus zynischer Andacht und mitreißenden Rockkonstellationen zu kreieren.
Doch irgendwie scheinen Warner und seiner Band die Ideen auszugehen. Man quält sich von Song zu Song, und auch nach mehreren Durchläufen will das neue Album nicht zünden, was wohl einfach daran liegt, dass die Truppe, die ich bisher zu meinen Lieblingsbands zählen durfte, es nicht schafft, sich musikalisch aus der Belanglosigkeit zu erheben. Songs wie 'If I Was Your Vampire' oder die Single 'Heart Shaped Glasses' ziehen sich so dröge dahin, dass man sich fragt, ob das noch in irgendeiner Art und Weise etwas mit MARILYN MANSON zu tun hat. Auch die neuen Gitarrensoli, die erst verwundern, dann wegen ihrer uninspirierten Art zu nerven beginnen, ändern nichts an der musikalischen Misere. Das Cover der Single ist so dermaßen peinlicher Dance-Müll, dass man sich wirklich fragt, ob dieses Album nicht doch letztendlich eine riesengroße Verarsche ist? Lyrisch war Warner ja noch nie wirklich der begnadetste Wortspieler, doch was er auf dieser Platte abliefert, lässt wirklich an seinen Fähigkeiten zweifeln. "You and me and the Devil make three"? Geht's noch?
Nach langem Zögern, man will MARILYN MANSON ja nicht sofort verdammen, reift die Erkenntnis, dass der Weggang von Ramirez und John5 doch schwerer wiegt, als man vorher zugeben wollte, denn es ist kaum vorstellbar, dass mit den beiden an Bord dieses Desaster passiert wäre.
Klassischer Fall von Selbstdemontage.
Anspieltipps: Da das Album sich sowieso dauernd selbst wiederholt, sind die wohl überflüssig.
- Redakteur:
- Michael Kulueke