MARTYRION - Our Dystopia
Mehr über Martyrion
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Boersma Records
- Release:
- 26.08.2016
- Our Dystopia
- I In The End
- Genozenith
- The Calm After The Storm
- What We Leave Behind
- We Are Only Human
- From Reality Into Fear
- The End Of Eternity
- The Uncertain Future Dies Every Day
- When The World Watches
- No Fear No Obedience
- The Storm
- With My Eyes Unaffected (Orchestral Version)
Dystopie vs. Vorhersage
Fünf Jahre nach ihrem ersten Vorschlaghammer kehren die Kölner von MARTYRION mit einem neuen Langeisen zurück. Und recht viel verändert hat sich seit "Refugium: Exile" nicht: Death Metal der etwas älteren Schule geht Hand in Hand mit dystopisch-apokalyptischen Melodien, die es binnen verhältnismäßig kurzer Zeit schaffen, irgendwo in den Tiefen der Gehörwände haften zu bleiben. Der Vorhang öffnet sich und alles, was man sieht, ist Schutt und Asche, das Ende der Welt ist angebrochen, unheilvolles Chaos hier, bedrohliche, markerschütternde Klänge dort und irgendwo am Himmel kann man die vier Reiter jener Apokalypse schon kommen hören. "Our Dystopia" macht dem Namen nach alle Ehre und hält alles bereit, was man für einen passenden Soundtrack braucht.
Sirenen hier, tiefe, verzehrte Klänge dort, das mag auf den ersten Blick eventuell nicht wirklich herausstechend hinsichtlich anderen Veröffentlichungen dieses Genres sein. Doch lässt man sich einmal auf diese pechschwarze, finstere Atmosphäre ein und das innere Kopfkino einmal einen entsprechenden Film drehen, dann eignet sich "Our Dystopia" als sehr guter Soundtrack hierfür. Songs wie 'Genozenith', 'When the World Watches' oder 'From Reality Into Fear' samt Clean-Passagen verbinden gekonnt die Imagination mit der Aura, die einem umgibt. Frontmann David Schäfer erledigt seine Aufgaben ordentlich, doch der eigentliche Reiz liegt bei den Songs an sich, die jeweils sehr stimmig sind und dem Gesamtkonstrukt "Our Dystopia" die nötige Würze verleihen.
Auch wenn manches auf dem Album nach Genredurchschnitt klingt und man manche Passagen am liebsten skippen würde, ist das doch eine der besseren Veröffentlichungen des Melo-Death-Sektors. Liegt es an der passenden Jahreszeit, der annähernden Kälte oder dem wirklich aktuellen Thema, wenn man sich die politische Weltlage momentan ansieht, ich weiß es nicht. Doch "Our Dystopia" ist näher und lauter als man zunächst glauben mag.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp