MASACHIST - Death March Fury
Mehr über Masachist
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Withing Hour Productions
- Unveil The Grave
- Inhorn Obedience
- Womb
- Open The Wounds
- Noxions
- Malicious Cleansing
- Appearance Of The Worm
- Crush Them!!!
- Death Shall March
Urgewalt!
Am Ruf Polens als Qualitätsfabrik für Abrissbirnen, Dampfwalzen und Todespanzer zweifelt der geneigte Hörer ebensowenig wie an der Tatsache, dass Norwegens Wälder die begabtesten Krach-Pandas gebären. Dennoch werden die Pioniere der Szene es niemals müde, das Image ein ums andere Mal zu bestätigen. So formte sich unter dem Banner MASACHIST ein All-Star-Tötungskommando, in der kein Geringerer als der Tausendsassa Daray Brzozowski von VADER und DIMMU BORGIR die Drums im Überschall-Tempo malträtiert. Mit dem DECAPITATED-Grunzer Pig und seinem Bandkollegen Heinrich am Bass sind weitere Prominente vertreten, sodass man schon beinahe von einer Supercombo sprechen kann. Bei einem derartigen Aushängeschild-Faktor müssten sich die alten Hasen keine Sorgen um Fans machen, doch sie ruhen sich nicht auf ihren Lorbeeren aus.
Mit MASACHISTs ''Death March Fury'' geht eine weitere perfekt getaktete Abschlachtungsmaschine an den Start: Brutal grindender Death Metal, der technische Perfektion zur Selbstverständlichkeit macht. Von Anfang bis Ende eine atemlose Hetzjagd, die dem Hörer in Midtempo-Zwischenspielen gerade genug Zeit zum Verschnaufen lässt und ihn mit Frickelorgien bei der Stange hält ... für noch mehr Geprügel. Exakt und doch voll von einer erdigen Wildheit wandelt man das Massaker in alle möglichen Facetten ab, bis der Hörer verschwitzt, verstört und vollends glücklich aus dem Album wieder hinauskatapultiert wird, mit schmerzendem Arm vom Faustheben und leergebangtem Schädel. Bitte mehr!
So karg die Nummern vom Timing auch sind, so reich sind sie an Ideen und handwerklichen Kniffen. Der chaotische Opener 'Unveil The Grave' stößt den Hörer direkt zwischen die Sägeblätter, das folgende 'Inborn Obedience' ist ein ebenso kurzes wie eindrucksvolles Mustermassker. Mit eingängigen Mustern wird nicht gegeizt, wie Tracks der Marke 'Womb' beweisen. Der Gegensatz zwischen Mitstampffaktor und komplexen Kompositionen hält die Spannung über die gesamten elf Songs aufrecht; gekonnt gesetzte Akzente machen den Knüppelbrei nicht nur verdaulich, sondern hochgradig genießbar, gerade in Verbindung mit Pigs dynamischen Vocals. Rasante Gitarren wie in 'Malicious Cleansing' oder erst recht in 'Crush them!', gekonnte Tempowechsel mit dem Übertrack 'Appearance Of The Worm' als Parademuster, ein gruseliges Sample als Einleitung der Walze 'Death Shall March' ... da laufen einem die Ohren über vor soviel Inspiration, Spielfreude und natürlich Brutalität. Mit 'Open The Wounds' und 'Malicious Cleansing' bekommt man die abschließenden Schlagserien, bis zum zwingenden 'Nochmal!' Denn trotz der enormen Geschwindigkeit und Härte ermüdet das Album zu keiner Sekunde, weil es so voller Feuer steckt.
Lebt da noch etwas und ist nicht geplättet von der Finesse des Albums? Da hilft nur: noch lauter aufdrehen.
Anspieltipps: Alles.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Regina Löwenstein