MASJJID - Aintishar
Mehr über Masjjid
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 01.01.2023
- Intro
- The First Fitnah
- The Departure
- The Assassination of Imam Ali (Last Rashidun)
- Overtüre to the Ottoman Empire
- The Battle of Ajnadayn
- Requiem of Constantinople
- Liberation of Constantinople
- The Moment Of Loss
- Hadsch
- Tahawal Al'alman
- The Deprivation of Ġarnāṭa
Ab in den Kampf nach Konstantinopel!
MASJJID ist eine Gruppe fränkischer Metaler, die dem Black Metal der zweiten Welle auf "Aintishar" Tribut zollt. Dabei hat sie textlich ein ganz eigenes Konzept und vertont Geschichten zum Osmanischen Reich, zum Islam allgemein... mal was anderes jedenfalls. Nach einem Blick auf das wirklich schöne Artwork stelle ich euch meine erste Neuentdeckung des Jahres vor.
Geboten wird basisch produzierter Black Metal, der deutlich in der Norweger-Schule verortet ist. Regelmäßig denke ich an frühes Material von MAYHEM, IMMORTAL oder DARKTHRONE, aber auch an BATHORY vor 1988. Das liegt vor allem am Klangbild. Das Schlagzeugspiel, das von Tempo, aber auch von präzisen, durchaus abwechslungsreichen Beats lebt, ist eher in den Hintergrund gemischt, abgesehen von den stimmig eingesetzten sporadischen Triolen auf den Becken. Der dünne, fraglos so gewollte Gitarrensound sorgt für die größte Norwegen-Assoziation. Dabei erinnern die Melodien auf der Gitarre auch an MELECHESH und, in ganz großen Momenten, an MGLA. 'The Assassination Of Imam Ali (Last Rashidun)' startet zudem mit einem absoluten IMMORTAL-Gedächtnis-Riff - man fragt sich, ob man beim Skippen dann gleich 'Damned In Black' hört.
Der garstige Gesang ist vielseitig und variabel, dabei aber nie melodisch - und trotzdem immer verständlich. Ein klares Highlight, das es hervorzuheben gilt. Die teils eingestreuten Keyboards wirken manchmal ein klein wenig verloren, zudem würde manchen Songs ein Bass gut tun. Das ist aber ein Suchen nach Kleinigkeiten.
Nach mehreren Spins ist für mich klar: Von MASJJID muss mehr kommen. Und: Was schon da ist, ist wirklich stark. Ich glaube schon, dass ein etwas professioneller Sound sowie eine Stärkung des Bass-/Key-Bereichs das Material noch mal klar aufwerten könnte. Dafür wäre es sicher praktisch, wenn ein anständiges Label auf die Jungs aufmerksam wird und ihnen eine Studioproduktion finanziert. Gerade die beiden guten Bonussongs, die mit eher miesem Sound um die Ecke kommen, lassen den Fan erahnen, was hier vielleicht noch möglich wäre.
Als Fazit sage ich: Wer auf gute Songs, eine ganz eigene Atmosphäre und echte Eigenständigkeit steht, der muss sich mit MASJJID auseinandersetzen. Drumming, Gesang und Leadgitarren sind exzellent, und das Album macht einfach süchtig. Mit einem anderen Klangbild wären 9 Punkte drin.
Bitter - bisher gibt es das Album nur bei Bandcamp. Eine physische Veröffentlichung auf CD ist dringend geboten.
Anspieltipps: The First Fitnah, The Assassination Of Imam Ali (Last Rashidun), The Liberation Of Constantinople.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Jonathan Walzer