MASS HYPNOSIA - Vicious
Mehr über Mass Hypnosia
- Genre:
- Thrash
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Ragnar�k Records
- Release:
- 25.01.2019
- Nefarious
- Vicious
- The Weak Shall Die
- Blasphemous Rage
- Choking Point
- Proceed The Torture
- Set The Blaze
- Crucial
Wasserbüffel oder Wiesel?
Vor etwa zwei Jahren schrieb ich auf diesen Seiten etwas zum Vorgänger "Toxiferous Cyanide" und habe versucht Euch den bauchigen Thrash der Marke DARK ANGEL meets Old SLAYER schmackhaft zu machen. Nun legt das philippinische Trio MASS HYPNOSIA sein nächstes Langeisen nach und setzt genau da an, wo der Vorläufer geendet hat.
Experimente sind auch auf "Vicious" nicht zu entdecken, aber das allein muss ja kein Manko sein. Vor allem dann nicht, wenn man mit so viel Innbrunst aus den Boxen knattert. Klar, dieses Mal erinnert das Klangbild ein bisschen an gutklassige Demoaufnahmen der späten 80er, aber das kann man auch charmant finden. Ein bisschen mehr Volumen bei den Klampfen wäre mir zwar auch lieber gewesen, aber auch so fegt der Thrash-Orkan mit Windstärke Zwölf sehr mächtig durch meine Bude.
Besonders gelungen tönt das Dreigespann immer dann, wenn es innerhalb eines Songs mit der Geschwindigkeit variiert. So bläst mich 'Choking Point' jedes Mal aufs Neue aus den Latschen, was vor allem an der ungeheuren Brutalität in den weniger schnellen Passagen liegt. Hier kommt auch heute wieder der Vergleich zu den dunklen Engeln in den Sinn. Da ich diese als die ultimativen Wuchtbrummler in Sachen musikalischer Zerstörung betrachte, darf dieser Vergleich gern als Kompliment betrachtet werden.
Es ist eben ein dynamischer Unterschied, ob man einfach nur wieselflink und leichtfüßig über eine Blumenwiese sprintet oder mit der Grazie eines Wasserbüffels tiefe Kerben in den Acker stempelt. Aus dieser Sicht wieseln die drei Musiker zu Beginn des Albums etwas eindimensional bis sie im zerstörenden 'The Weak Shall Die' endlich auf die besagten Kerbenstempler stoßen. Einmal gefunden, kommen diese auch immer wieder zu Einsatz, so dass neben dem bereits eingangs erwähnten 'Choking Point' (Mahlzeit!) auch das herzzerreißend betitelte 'Proceed The Torture' mit voller Durschlagkraft und (!) erheblichem Tempo mächtig Eindruck schinden kann. Etwas bedrohlich wird die Chose dann, wenn Sänger/Gitarrist Karl Rosales auch noch angepisst ins Mikrophon gröhlt.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Holger Andrae