MASTER - Lets Start A War
Mehr über Master
- Genre:
- Death Metal
- Cast One Vote
- American Freedom
- Miss Misery
- Dictators
- Let's Start A War
- Protege
- Every Dog Has Its Day
- Command Your Fate
- Purchase A New Handgun
- Watch What You Wish For
- Disturbed
Paul Speckmann ist in Sachen Old School DM ein alter Hase, da er neben MASTER noch in Bands wie ABOMINATION, DEATHSTRIKE und auch KRABATHOR gespielt hat und irgendwie schon seit Ewigkeiten in der Szene drin ist. Mit MASTER, die immer seine eigentliche Hauptband waren, brachte er es Anfang der neunziger Jahre auf drei Langeisen. Danach herrschte erstmal Ruhe um die Band, bevor er sich 1998 mit "Faith Is In Season" zurückmeldete und nun, vier Jahre später dieses schöne Werk hier vorlegt.
Und "Let's Start A War" ist ein solides und gutklassiges Scheibchen geworden, das gitarrenlastiger Death Metal beinhaltet, der neben Aggressivität auch noch ein wenig mehr zu bieten hat. Besonders an der Lead Gitarre werden tolle Sachen ausgepackt, für die im übrigen Ronald Reagan (doch nicht etwa der Ex-US-Präsident??? ;-) ) verantwortlich ist. Wer sich darunter noch nichts vorstellen kann, dem sei gesagt, dass man MASTER am ehesten noch als Mischung zwischen CROWBAR und BOLT THROWER bezeichnen kann.
Die Vocals sind zwar allenfalls Durchschnitt in der DM-Oberliga, aber irgendwie würden blutige Stimmbänder à la George "Corpsegrinder" Fisher (CANNIBAL CORPSE) oder Chris Barnes (SIX FEET UNDER) hier auch gar nicht hundertprozentig reinpassen. Das ist also auch nicht wirklich ein Kritikpunkt. Zumal mir die Platte zunehmend besser gefällt. Man mag es nicht für möglich halten, aber selbst in diesem Genre gibt es sogenannte "Grower". "Let's Start A War" ist ein Album dieser Sorte.
Der Song "Purchase A New Handgun" tanzt ein wenig aus der Reihe, da er mit einem beinahe bluesmäßigen Rhythmus ausgestattet ist, was aber wirklich ziemlich cool rüberkommt. Überraschend ist auch, dass man sich mit "Miss Misery" an eine Coversion eines NAZARETH-Songs heranwagt, das Original hat übrigens schon über ein Vierteljahrhundert auf dem Buckel (1975, Album: "Hair Of The Dog"). In den Lyrics setzt sich Paul hauptsächlich kritisch mit der amerikanischen Gesellschaft und Kultur (wenn man das so nennen kann) auseinander sowie mit etwas älteren Themen wie der Vertreibung der Indianer.
Und das Fazit aus der ganzen Geschichte? Hier wird der Death Metal zwar nicht neu erfunden, aber gut klingt's trotzdem. Und vor allem einprägsam ist das Ganze, auch wenn man vielleicht nicht gleich beim ersten Hör Freundensprünge vollführt. Aber zumindest bei mir wächst das Album bei jedem weiteren Durchlauf.
Anspieltipps: Miss Misery, Protege, Purchase A New Handgun
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer