MASTER'S CALL - A Journey For The Damned
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/23
Mehr über Master's Call
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Atomic Fire
- Release:
- 24.11.2023
- All Hope In Fire
- Beyond The Gates
- The Serpent's Rise
- Blood On The Altar
- Damnation's Black Winds
- Into The Abyss Once More
- Pathways
Die schwarze Schlange erhebt sich in den Midlands.
Von der abtrünnigen Insel, direkt aus dem schwermetallischen Herzen Englands, Wolverhampton in den Midlands, grüßt uns eine Band, die schon mit dem umgedrehten Kreuz im Bandnamen anzeigt, dass hier nicht gesäuselt wird. Und tatsächlich legen die fünf Briten gleich heftig und zu meiner Überraschung sogar sehr schmackhaft los. Mit dem fetten 'All Hope In Fire' bekomme ich einen starken Death-Metal-Song geboten, der mit einer guten Portion Bombast, Tom-Warrior-Gedächtnis-Uh und einem großartigen Sänger auftrumpft. Das ist die Art von Death, mit der man mich jederzeit einfangen kann.
Gleich darauf allerdings hat man mich nicht mehr lieb und biegt bei 'Beyond The Gates' in den Black Metal ab. Ja, okay, Blackened Death Metal ist der Stil, kommt also generell nicht als Überraschung, erwischt mich aber ob des Kontrastes doch auf dem falschen Fuß. Das klingt schon fast wie eine völlig andere Band, auch Sänger John Wilcox zeigt eine völlig andere Stimmfarbe, macht aber auch hier seine Sache ganz ausgezeichnet. So geht die Reise der Verdammten weiter und bringt in 'The Serpent's Rise' Blastbeats, denn das hat noch gefehlt. Nur mir nicht, die angesprochene Fangruppe wird es aber wahrscheinlich goutieren und ich muss wieder zugeben, dass auch dieses Stück Hand und Fuß hat.
Wie es scheint, hat die Band in den letzten zwei Jahren mit einigen Umbesetzungen zu kämpfen gehabt, aber ich möchte sagen, dass die aktuelle Bande nicht klingt wie eine Band, die sich noch suchen muss, sondern reifer, als es die doch recht übersichtlichen Diskographien der Musiker annehmen lassen. Dazu hat ihnen Kristian Bonifer in den Kohlekeller Studios einen klaren, druckvollen Sound beschert, der sich wahrlich hören lassen kann. Zwar gibt es keinen räudigen Dreck, der im Black Metal gerne mal genommen wird, stattdessen ist alles messerscharf und klar, eher deathmetallisch als schwarz, während die Band im Verlauf des Albums immer schwarzwurzeliger agiert, aber ich finde dennoch, dass das Album einfach hervorragend klingt.
Leider war der Opener von "A Journey for the Damned" der einzige Song, der mich völlig mitgerissen hat, danach wird es finster, sodass ich als stilistische Einordnung alles, was ich mir beim Opener zurechtgelegt hatte, hauptsächlich skandinavischer Natur übrigens, wieder streichen muss und stattdessen diese Pfeiler um den Stil herum einschlagen möchte: CELTIC FROST, aber nicht so intensiv; CRADLE OF FILTH, aber ohne Keif-Zwerg; BEHEMOTH, aber nicht so hymnisch.
Schade, ein Album im Stile von 'All Hope In Fire' hätte bei mir bis zu zwei Punkte mehr absahnen können, aber mit Black Metal tue ich mich schwer, und das hier ist eigentlich Deathened Black Metal, nicht umgekehrt. Trotzdem muss ich die Qualität jenseits meiner Hörgewohnheiten anerkennen. Die Jungs sind schon gut.
Eine Hörprobe habe ich auch, nämlich 'The Serpent's Rise':
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger