MASTER'S HAMMER - Live Occult Rituals
Mehr über Master's Hammer
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Darkness Shall Rise Productions
- Release:
- 15.11.2025
- Intro
- Mezi Kopci Cesta Je Klikata
- Geniove
- Cerna Svatozar
- Estetika Dabla
- Ve Vezi Ticha
- Psychoparasit
- Linkola
- Pad Modly
- Zapalili Jsme Onen Svet
- Typograf
- Vecny Navrat
- Panuska
- Nordfrostkrampfland
- Vracejte Konve Na Misto
- Ja Nechci Mnoho Trapiti...
- Ja Mizerii Osudu Jsem Pronasledovan
- Sucharduv Dum
- Kazdy Z Nas
- Utok
- Jama Pekel
Besonderheiten aus dem wunderschönen Prag!
"Live in Leipzig", "Emperial Live Ceremony", "Infernal Eternal" oder auch "Opus Diaboli" - allesamt Live-Alben großer Bands, die man als Freund pechschwarzer, finster-metallischer Klänge im Regal haben sollte. Hierzu sollte auch "Live Occult Rituals" gehören, dem tatsächlich zweiten Live-Album aus dem Hause MASTER’S HAMMER. Zugegeben, "Live In Zbraslav 18.5.1989" erschien 1989 als Kassette nach nur zwei Demo-Versuchen, weswegen man "Live Occult Rituals" auch als erstes offizielles Dokument der Bühnenkünste rund um Franta Storm und Co. sehen mag. Doch wie viele Live-Alben die Prager auch auf ihrer Habenseite verbuchen mögen, dieses opulente Zeugnis, das im November 2024 über Darkness Shall Rise Productions erschien, war nicht nur überfällig, sondern ein wahrhaftiger Donnerhall für die Trommelfelle der MASTER’S HAMMER-Fans. Ingesamt klingeln 100 Minuten lang die Ohren, bluten im positiven Sinne aus allen Poren und versprühen ein so gewaltiges, monumentales Gefühl, weil schlichtweg alles an "Live Occult Rituals" stimmt.
Natürlich hatte MASTER’S HAMMER schon immer einen für Black Metal recht speziellen, experimentellen Sound, schlug dennoch stets gekonnt die Brücke nach Norwegen. "Ritual" und "Jilemnicky Okultista" gelten wohl als DIE Referenzwerke der Herrschaften, wohlmöglich auch einer gesamten, tschechischen Szene, und so verwundert es auch nicht, dass der Großteil des 21-teiligen Brockens hier von den Alben der frühen 1990er Jahre stammt. Doch auf ihren Lorbeeren hat sich die Band nicht ausgeruht und hat auch neuere Songs einst in Brünn zum Besten gegeben und dadurch der Nachwelt festgehalten. Und ehrlicherweise fügen sich 'Psychoparasit' oder 'Estetika Dabla' gut an Klassiker wie 'Pad Modly', 'Geniove' oder 'Mezi Kopci Cesta Je Klikata'. Kurzum: Die Live-Platte fließt aus einem Guss!
Der Sound drückt wie Bolle, lässt kleine Synthie-Sound-Spielchen, die teils in den Techno-Bereich abdriften, ebenso zu wie die gewaltige Faust des Old School Black Metals und lässt den Hörer kaum zur Ruhe kommen. Ein schwarzer, unterkühlter Schleier legt sich über den Abendhimmel, das beinah schon einlullende Artwork in Kombination mit den in der Muttersprache vorgekreichten, fast schon irren Lyrics sind das Zünglein an der Waage des Besonderen, dessen Grundpfeiler von einer sehr bedrohlichen Atmosphäre und den ach so typischen Schwarzwurzelzutaten getragen wird. Einzelne Songs – seien es nun klassischer ('Ja Mizerii Osudu Jsem Pronasledovan', 'Ja Nechci Mnoho Trapiti...', 'Utok' als grandioses Finale) oder neumodischerer Natur ('Panuska', 'Linkola') hier herauszupicken – ist ebenso überflüssig wie die Tatsache, dass MASTER’S HAMMER auch mit diesem Album, diesmal eben einem Live-Album, wieder einen Schritt weitergeht als die üblichen Szene-Verdächtigen und dadurch in einen Kosmos abdriftet, den es unbedingt zu erforschen gilt.
Wer sich nun nicht durch die gesamte Diskografie der Prager durchschlagen und auf eher mittelmäßige Alben wie "Mantras" oder "Vracejte Konve Na Místo" verzichten möchte, dürfte eher zu vorliegender quasi-Best-Of greifen, auf der nun wirklich das Beste aus dem Hause MASTER’S HAMMER in guter, wuchtiger Soundqualität versammelt ist. So bekommt man auch als Quereinsteiger einen ungefähren Eindruck ob der Bedeutung dieser Band, die aus ihrer Neigung, die Szenegrenzen so weit es geht auszuweiten, nie einen Hehl gemacht und dadurch einen besonderen Status innehat. Eine Bedeutung, die ich recht spät, aber definitiv noch genau zum richtigen Zeitpunkt erkannt habe, um "Live Occult Rituals", ein sehr gutes Live-Album eben, auch als solches anzuerkennen.
- Redakteur:
- Marcel Rapp


