MASTODON - Hushed And Grim
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2021
Mehr über Mastodon
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Reprise Records
- Release:
- 29.10.2021
- Pain With An Anchor
- The Crux
- Sickle And Peace
- More Than I Could Chew
- The Beast
- Skeleton Of Splendor
- Teardrinker
- Pushing The Tides
- Peace And Tranquility
- Dagger
- Had It All
- Savage Lands
- Gobblers Of Dregs
- Eyes Of Serpents
- Gigantium
Eine spannende Mischung aus alt und neu, stark!
Zu MASTODON habe ich eine ambivalente Beziehung: Einerseits haben wir es hier mit Musik zu tun, die mir eigentlich total zusprechen sollte, vor allem aufgrund des hyperaktiven Schlagzeugspiels und ich kenne auch alle, nunmehr acht Alben der Band und weiß durchaus einige Stücke zu schätzen, doch so richtig erschließen konnte sich die Musik mir bisher nicht - das soll sich nun ändern.
Wir haben es hier mit dem achten Album der US-Amerikaner aus Atlanta zu tun und ich muss sagen, dass mich "Hushed And Grim" vom ersten Ton an im Griff hatte und über 15 (!) Tracks die geballte Aufmerksamkeit verlangte. Ja, das Album benötigt definitiv viel Passion vom Hörenden und ist nichts für nebenbei, die volle Konzentration zu schenken ist allerdings auch nicht ohne, denn man fragt sich eigentlich spätestens nach fünf Tracks, was da denn bitte noch alles kommen soll, so überwältigend sind die bisher gewonnen Eindrücke.
Protagonist ist für mich einmal mehr Schlagzeuger Brann Dailor, der mich mit seinem äußerst geschmackvollen Spiel total begeistert - dass er auch noch für den ausdrucksstarken Klargesang zuständig ist, macht das Ganze noch bewundernswerter.
Nun sollten an dieser Stelle weitere Details zu einzelnen Songs kommen. Ich muss aber ganz klar sagen, dass das für "Hushed And Grim" nicht möglich ist, ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass kein Review dem Album gerecht werden kann, denn Worte können die Musik nicht adäquat beschreiben. Ich möchte es daher etwas allgemeiner halten: Was mir sehr grundsätzlich sehr gefällt, ist, dass das Album wie ein Rundumschlag des Schaffen MASTODONs klingt, die beiden Singles 'Pushing The Tides' und 'Teardrinker' sind deshalb klug gewählt, da sie frühe und neuere MASTODON gekonnt verbinden - das (organisierte) Chaos trifft auf Melodie, Eingängigkeit und vor allem Dynamik. "Hushed And Grim" scheint geradezu zu leben und atmen.
Und so toll das Album ist, muss ich feststellen, dass die gewählte Spannungskurve mindestens mutig ist, denn gut das letzte Fünftel, mit Ausnahme vom sehr mastodonischen 'Savage Lands', ist sehr getragen, teils balladesk und viel Halftime, das es fast schon zäh wird. Andererseits kann man sagen, dass man so nach der vorherigen Achterbahnfahrt, etwas runterkommen kann. Mir wären aber unterm Strich doch maximal 12 Tracks ausreichend gewesen. Ich mag lange Alben, doch dann muss die Dynamikkurve stimmen, was auf "Hushed And Grim" nur teilweise zutrifft. Das klingt jetzt zu negativ für das Ende eines Versuchs, das ein Album zu beschreiben, das größtenteils wirklich umwerfend ist. Das klingt besser. Also nehmt euch die Zeit und taucht in "Hushed And Grim" ein!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Jakob Ehmke