MEAT LOAF - Live At Rockpalast (DVD)
Mehr über Meat Loaf
- Genre:
- Hardrock
- Label:
- Eagle Vision / Edel
- Release:
- 06.11.2009
- Great Bolers Of Fire
- Bat Out Of Hell
- You Took The Words Right Out Of My Mouth (Hot Summer Night)
- All Revved Up With No Place To Go
- Paradise By The Dashboard Light
- Introducing The Band
- Johnny B. Goode
- River Deep, Mountain High
- Johnny B. Goode (Reprise)
- Two Out Of Three Ain't Bad
- All Revved Up With No Place To Go (Reprise)
Ein Klassiker: Der erste MEAT LOAF-Auftritt in Deutschland!
Als MEAT LOAF mit seinem NEVERLAND EXPRESS vor gut und gerne 31 Jahren durch Europa zog, konnte wohl noch niemand ahnen, dass der schwergewichtige Frontmann in den kommenden Jahren zu den wichtigsten Vertretern seiner Zunft zählen und problemlos die größeren Hallen füllen würde. In Amerika bereits viel gepriesen, war der eigenwillige Sänger in hiesigen Breitengraden noch ein absoluter Nobody, der mit seinem Debüt "Bat Out Of Hell" noch nicht in dem Maße punkten konnte wie zu Hause - bis zu jenem denkwürdigen Auftritt in der Offenbacher Stadthalle, der nicht nur Türen öffnete, sondern auch die Faszination für den Fleischklops in Windeseile verbreitete.
Dabei schien es zu jener Zeit noch schwierig, überhaupt ein Live-Set zu füllen, denn immerhin konnte MEAT LOAF lediglich auf das Material seines ersten Silberlings zurückgreifen, der inhaltlich nicht mal die Stundengrenze überschritt. Was also tun? Tja, die Antwort hierauf gibt nicht der Frontmann selbst sondern sein versierter Kollege Jim Steinman, der mit seinen zahlreichen Soli die Stimmung anheizt, dabei brillante Interludien kreiert und selbst die Bandvorstellung so geschickt ausreizt, dass die 20-minütige Solo-Show zu keiner Zeit zur selbstverliebten Demontage des Gigs avanciert. Allerdings ist die Band nichts ohne den allmächtigen Marvin Lee Aday, der mit geballter Körperkraft über die Bühne fegt, seinem Gewicht mit einer schweißtreibenden Performance trotzt und zu dieser Zeit noch singt wie ein junger Gott. Wenn man im Vergleich dazu an die Probleme bei den längeren Noten auf der letzten Tour denkt, könnte man sich schon fast in der Nostalgie vergraben, die hier deutlich mehr aufzubieten hat!
Bei der Show selber agiert das Team Aday/Steinman schließlich als perfekt aufeinander abgestimmtes Team, welches ein professionell ausgearbeitetes Bühnenkonzept so spontan und locker herüberbringt, dass die Frage nach dem Rock'n'Roll-Unterhaltungswert schnell geklärt ist - der könnte nämlich gerade bei Nummern wie 'Paradise By The Dashboard Light' und 'All Reved Up With No Place To Go' kaum größer sein.
Daher stellt sich letzten Endes auch die wehmütige Frage, wie heftig langjährige Fans von dieser Aufnahme aus dem Rockpalast bewegt werden. Einerseits überwiegt sicher die Freude, dass diese denkwürdige Show nun auch für die Nachwelt aufbereitet wurde. Andereseits könnte man Tränen weinen, wenn man sieht, wie souverän MEAT LOAF 1978 die Bühne beherrschte und wie viel er heute noch zu leisten imstande ist. Die Butter vom Brot nehmen lassen hat er sich vor 31 Umdrehungen jedenfalls noch nicht von seinen zahlreichen Mitstreitern - auch nicht von Bruce Kulick und Jim Steinman! Von daher: Man sollte sich die Gefahren bewusst machen, was die Erwartungshaltung an die folgenden Gigs des inzwischen 62-jährigen Sängers betrifft. Aber wenn man dies ausblenden kann, ist "Live At Rockpalast" der größtmöglich denkbare Genuss, den eine MEAT LOAF-Show überhaupt bieten kann!
- Redakteur:
- Björn Backes