MEGA COLOSSUS - V
Mehr über Mega Colossus
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Rafchild Records
- Release:
- 08.02.2019
- Kaiju King
- Atlas
- Bug Hunt
- Navigator
- The Mountain That Rides (live)
- Sea Of Stars (live)
Mega, dieser Koloss!
Ja, ich bin spät mit dieser Besprechung. Wahrscheinlich habe ich zu lange in den noch immer andauernden Nachwehen des kongenialen Auftrittes auf dem famosen HELL OVER HAMMABURG Festival gelegen und mir gar keine Gedanken darüber gemacht, dass es da draußen ja Menschen geben könnte, die diese wundervolle EP noch gar nicht kennen. Aber ich greife mal wieder vor. Entschuldigung.
Wer MEGA COLOSSUS nicht spätestens mit ihrem letzten Longplayer "Hyperglaive" entdeckt hat, darf dies hier und jetzt nachholen. Die Scheibe war nicht umsonst der Thronbesetzer unseres Soundchecks von damals. Das liegt ein paar Monde zurück und nun legt das Quintett aus North Carolina ein paar neue Nummern nach. Neue Nummern, die mich schon beim ersten Durchlauf komplett an den Eiern haben, denn so euphorisch habe ich wohl schon lange nicht mehr in einem öffentlichen Verkehrsmittel irgendwelche Luftinstrumente betätigt wie beim Erstlausch von 'Kaiju King'. Schon die eröffnende Gitarrenmelodie kann alles! Von einem herrlich warmen Klangbild wunderbar in Szene gesetzt, ist man als Freund von leicht verspielter Kautz-Musik unwillkürlich komplett begeistert. Dazu der originelle Gesang von Sean Buchanan, der nicht ohne Grund den Spitznamen 'The Train' trägt. Es ist atemberaubend, was der gute Mann da aus seinen Lungenflügeln herausholt. Diese klare und gleichzeitig extrem kraftvolle Stimme ist ein Markenzeichen für das andere Bands töten würden. Wenn man dann noch seine Bühnenpräsenz vor Augen hat, ist das Paradies für Kautz-Metalisten perfekt.
Aber auch musikalisch hebt sich die Truppe von den meisten Artgenossen positiv ab. Hier sind es vor allem die wundervoll aufeinander abgestimmten Gitarrenharmonien, die manchmal fast ein bisschen erschlagend wirken. Müsste ich das Gehörte mit anderen Bands umschreiben würde ich so etwas Schräges wie "THIN-LIZZY meets JORUNEY on Speed" schreiben. Zum Glück muss ich das nicht.
'Atlas' ist nicht minder faszinierend und überholt den Opener tempotechnisch sogar noch, ohne dabei an Melodieboden zu verlieren. Das sind die ohrwurmenden Klassiker von Morgen!
Bin ich bis hier hin schon völlig begeistert folgt nun der Jahreshit in meinem Hause: 'Bug Hunt' ist vertonte Melodie-Hektik. Aktuell sehe ich natürlich die Grimassen von Gitarrist Bill Fisher vor dem geistigen Auge während er seine Klampfe in heftigster Hardcore-Manier bearbeitet, aber auch schon vor meiner Live-Erfahrung mit den Jungs war diese Nummer ein Dauerbrenner in meiner Anlage. Die Stakkato-Attacken, hacken wie Nadelstiche ins Trommelfell und sorgen für einen Adrenalinspiegel, der nicht mehr gerettet werden kann. Da wird bloßes Anhören zur sportlichen Aktivität!
Zum Glück gibt es anschließend DEN Ohrwurm der EP. 'Navigator' - das hat der Live-Test eindrucksvoll bewiesen – ist jetzt schon eine Hymne. Diese Melodie ist aber auch einfach zum Fäustchen ballen und mitsingen. Ganz, ganz großes Ohrenkino!
Leider war es das auch schon mit neuem Material. Dafür gibt es aber noch zwei mitreißende Live-Versionen von 'The Mountain That Rides' und 'Sea Of Stars', welche sehr gut die Energie der Band wiedergeben. Ich kann es gar nicht erwarten, die Jungs wieder live zu erleben und hoffe, es wird in Kürze einen Longplayer geben!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Holger Andrae