MEGACE - Inner War (Re-Release)
Mehr über Megace
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Golden Core / ZYX
- Release:
- 18.07.2025
- Cry
- Schweissnaht
- Two
- Inner War
- Ciphers
- Synchronicity
- Conclusion (Reprise)
- Industrial Dictatorship
- Guilty
- First Take Ponka Song
- Instinct Science Faith
- Affengesicht
- ...Which Have Been Predicted
- Rain
- (Hidden Track)
- Pseudo Identity (Demo 1993)
- ...Which Have Been Predicted (Demo 1993)
- Lost A Part Of Its Function (Demo 1993)
- Ciphers (Demo 1993)
- Polizisten (SAE Mix 2000)
- Abendbrot
- Iron Fist / Metropolis
- Sacrifice
- The Dogs Of War
- Riot (Live 2001)
- Abendbrot 2
Üppig ausgekleideter Re-Release des zweiten Albums.
Nachdem dieser Tage bereits das MEGACE-Debüt "Human Errors" neu aufgelegt wurde, erhält auch der acht Jahre später veröffentlichte Nachfolger einen wertigen Re-Release. Der beherbergt neben den eigentlichen Albumtracks auch noch eine ganze Fülle an Bonusmaterial, das selbst Besitzern des Originals noch einmal die Kröten aus der Geldbörse locken sollte - auch wenn auf "Inner War" vieles anders war als noch 1991.
Die zweite und bis dato leider auch letzte Scheibe der Hamburger Prog-Thrasher hatte sich anno 1999 weitestgehend vom Ursprungssound gelöst und einige alternative Einflüsse aufgenommen, was sich einerseits spürbar auf das nicht mehr ganz so intensive Riffing, schließlich aber auch auf die vokale Performance von Melanie Bock ausgewirkt hat. Die Songs sind zwar immer noch im Dunstkreis klassischen progressiven Metals angesiedelt, hier aber weitaus melodischer und nur noch marginal dem einst propagierten Thrash zuzuordnen. Dies hatte Fans des Erstlings seinerzeit definitiv auf die Probe gestellt, manchen Liebhaber auch abwandern lassen, die Kritiker aber nicht daran gehindert, auch "Inner War" eine Kaufpflicht zu attestieren. Denn der eigensinnige Stil, die stete Experimentierfreude und eine Reihe wirklich starker Songs waren auch im zweiten Anlauf Grund genug, die Truppe ins Herz zu schließen.
Dennoch brauchte es 1999 ungleich länger, bis man sich mit den Stücken vertraut gemacht hatte. Zwar hat MEGACE in Nummern wie 'Industrial Dictatorship' und 'Ciphers' einige nette Hooklines eingebaut, doch auch die eher leichter zugänglichen Songs erweisen sich auch im Nachgang immer noch als verhältnismäßig sperrig, zumal die Arrangements wesentlich komplexer geraten sind als noch auf dem Debüt. Umgekehrt gelingt es den Norddeutschen gerade deshalb auch, die Spannung und Intensität auf einem recht hohen Level zu halten, zumal die stilistische Mischung auf "Inner War" wohl bis heute relativ einzigartig sein dürfte. Lediglich das ziemlich träge 'Guilty' tanzt hier ein wenig aus der Reihe und kann mit seiner Mischung aus Prog Metal und GARBAGE nicht so recht punkten. Die übrigen regulären Stücke lohnen aber dennoch, genauer erforscht zu werden, eben auch weil die Musiker von MEGACE ihrer Zeit womöglich sogar ein Stück voraus waren.
Um das Gesamtevent namens Re-Release noch weiter zu verschönern, gibt es auf der zweiten LP gleich eine ganze Reihe teils unveröffentlichter Demosongs, zwei Beiträge zum MOTÖRHEAD-Tribute "Motörgaze", ein paar Funtracks und eine späte Liveaufnahme von 'Riot', die kurz vor der endgültigen Auflösung entstanden sein dürfte - wertige Extras, die das Fanherz definitiv höher schlagen lassen. Gemeinsam mit dem feinen Remaster des Originals, ein paar raren Fotos und entspechenden Linernotes ist die Vinyl-Neuauflage von "Inner War" daher ebenso wie das Debüt ein unverzichtbares Stück deutsche Metal-Geschichte. Auch wenn MEGACE den Status einer Underground-Combo (womöglich wegen ihres inhaltlichen Crossovers) nie ablegen konnte.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes