MEGADETH - Peace Sells... But Who's Buying (25th Anniversary Edition)
Mehr über Megadeth
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Capitol Records / EMI
- Release:
- 08.07.2011
- Wake Up Dead
- The Conjuring
- Peace Sells
- Devils Island
- Good Mourning / Black Friday
- Bad Omen
- I Ain't Superstitious
- My Last Words
- Intro
- Wake Up Dead
- The Conjuring
- Bad Omen
- Rattlehead
- Killing Is My Business... And Business Is Good
- Looking Down The Cross
- My Last Words
- Peace Sells
- These Boots Were Made For Walkin'
- Devils Island
- Last Rites / Loved To Deth
- Mechanix
Würdige Neuauflage des 86er-Klassikers!
Der gute Herr Mustaine hätte wohl selber nicht geglaubt, dass er auch nach einem Vierteljahrhundert immer noch an diesem Album gemessen werden sollte. Doch Fakt ist: "Peace Sells... But Who's Buying" ist und bleibt der Bandklassiker und vielleicht auch die eigenwilligste Liebesbekundung, die der Thrash Metal je erfahren hat. Galt das eigentliche Debüt "Killing Is My Business... And Business Is Good" lediglich als Trotzreaktion auf die verpasste Chance bei METALLICA und den darauf folgenden, langjährigen Zwist, konnte der rothaarige Dave seine Qualitäten als Songwriter hier zum ersten mal voll und ganz unter Beweis stellen - und lieferte dabei ein Album ab, das neben "Master Of Puppets", "Bonded By Blood" und "Reign In Blood" zum Triumvirat dieser Szene gehört.
Jahrelang wurde lediglich über die unterirdische Soundqualität des CD-Releases diskutiert; zu steril, zu blass, zu drucklos - irgendwie fehlte dem bisherigen Master die Power, die von den Songs ausging, jedoch nicht zeitgemäß ins nächste Jahrtausend getragen wurde. Dieser Umstand hat nun ein Ende; pünktlich zum 25-järhigen Jubiläum der Scheibe kommt nun eine Special Edition auf den Markt, die jenes Problem zufriedenstellend aushebelt und dazu auch noch einen sehr feinen Bonus-Part beinhaltet. Die "25th Anniversary Edition" glänzt neben dem regulären Teil mit einem kompletten Konzertmitschnitt aus dem Jahr 1987, bei dem die Band einen legitimen Querschnitt durch ihre ersten beiden Platten zum Besten gibt - und das wohlgemerkt in sehr ansprechender Soundqualität.
Doch erst einmal zum eigentlichen Schmankerl: "Peace Sells... But Who's Buying" ist ein absoluter "All Killer, no Filler"-Album. Angefangen beim groovigen 'Wake Up Dead' definiert Mr. Mustaine den Thrash Metal hier auf seine ganz persönliche Art und kaschiert vor allem die gesanglichen Schwächen mit einer exzellenten Arbeit an der Lead-Gitarre. Gemeinsam mit seinem damaligen Sidekick Chris Poland, der heuer vermehrt in Jazz/Fusion-Projekten zugange ist, duelliert er sich bei jeder sich bietenden Möglichkeit und verhilft Nummern wie 'The Conjuring', 'Devils Island' und 'Good Mourning / Black Friday' zu Genre-Klassikern der ganz besonderen Art. Mit dem furiosen Finale 'My Last Words' sowie dem eingängigen, längst unsterblichen Titelsong setzt er sich schließlich selbst ein Denkmal, an dem keines der nachfolgenden Werke, kommerziell erfolgreich oder technisch brillant, mehr kratzen konnte. Und all dies darf man nun zum ersten Mal in anständigen Soundverhältnissen begutachten und noch mehr genießen als es ohnehin schon der Fall war.
Fast ebenso lukrativ ist jedoch der zweite Silberling, der einen wilden, ungestümen Mustaine bei der Bühnenarbeit zeigt. Der Gig aus dem Phantasy Theatre in Cleveland mag zwar zu einer Zeit stattgefunden haben, als Drogen und Alkohol ständige Begleiter dieser Band waren, offenbart aber musikalisch wie spieltechnisch keine Mängel oder Einschränkungen, die den Genuss in irgendeiner Form trüben könnten. Wenn bei 'Peace Sells' das Publikum grölt oder die furiosen Gitarren in 'The Conjuring' und dem legendären 'Mechanix' erklingen, ist es um jeden Thrash-Genießer der ersten Stunde geschehen. Jawohl, so klangen die 80er, so ungehobelt war die Bestimmung des Thrash Metal in Stein gemeißelt und so fantastisch klangen die inzwischen wiedererstarkten MEGADETH in Zeiten, in denen von Mainstream-Alben wie "Youthanasia" oder "Cryptic Writings", so stark sie auch individuell sein mögen, noch nicht die Rede sein konnte.
Nicht nur aus historischen, sondern einzig und allein aus qualitativen Gründen ist diese Edition daher jedem ans Herz zu legen, der mit dem Begriff Thrash lediglich ein kleines bisschen anfangen kann. "Peace Sells... But Who's Buying" ist sowieso Kult, Musikgeschichte und nicht umsonst ein Meilenstein. Und durch diese klangliche Neuaufbereitung und die feinen Extra-Gimmicks bekommt die Platte nun ein Format, welches ihrem großen Namen in jeglicher Form würdig ist. Zugreifen ist da die Devise, selbst wenn man das Original bereits im Schrank stehen hat!
Anspieltipps: Wake Up Dead, Peace Sells, Devils Island, My Last Words
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Björn Backes