MEGATON SWORD - Blood Hails Steel - Steel Hails Fire
Mehr über Megaton Sword
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Dying Victims Productions
- Release:
- 13.10.2020
- Blood Hails Steel - Steel Hails Fire
- Verene
- In The Black Of Night
- General Bloodlust
- Wastrels
- Crimson River
- Songs Of Victory
- The Giver's Embrace
Ein faustreckendes Grüezi!
Die Schweizer von MEGATON SWORD haben erst eine EP (von Kollege Daniel mit 9,5 Punkten bedacht) und das vorliegende Album vorzuweisen und doch schon für Furore im traditionellen Underground gesorgt. Gäbe es zurzeit Konzerte, hätte die Strahlkraft von "Blood Hails Steel - Steel Hails Fire" sicherlich noch weitere Kreise gezogen. So beschränken wir uns vorerst auf die wunderbaren acht neuen Songs des Quartetts, die allesamt das Qualitätsniveau der Debüt-EP halten und darüber hinaus auch die Entwicklung MEGATON SWORDs bezeugen.
Oftmals stellt sich die Frage, was schwieriger ist: Opulente und komplexe Musik aufzunehmen oder mit verhältnismäßig simplen musikalischen Mitteln eine große Wirkung zu entfalten. Wer den Werdegang der Truppe aus der fiktiven Stadt Niralet verfolgt, weiß um die Einflüsse und die Attitüde der Musiker wohl Bescheid. Early-MANOWAR und "Hammerheart"-BATHORY gehören im Heavy Metal selbstredend zum guten Ton, aber nur selten begibt sich eine so junge Band auf die Fährten dieser Legenden und schreibt schlicht und ergreifend fantastische Songs.
Werfen wir also gemeinsam einen Blick hinter das tolle Artwork und lassen uns vom Riff-Gewitter der Schweizer den Staub von den Membranen pusten. Schnell wird klar: Die Truppe setzt ihren auf "Niralet" gesetzten Kurs fort und verbindet bodenständiges Riffing mit schrulligen Vocals, die jeden KIT-Gänger zu einem spontanen Ausflug an die Plattenbörse verleiten sollten. Beispielhaft kann hier 'Verene' dienen, das vor allem im Refrain die Eingängigkeit mit dem ganz großen Hammer in die Gehörgänge drischt. Und wie gut kommen bitte die Bridge und das Gitarrensolo rüber? Ja, der Grat ist schmal zwischen plakativ und genial - aber das Alpenvolk bleibt trittsicher.
So geht es mir dann tatsächlich mit ausnahmslos jedem Song der Scheibe: 'In The Black Of Night' bekomme ich nie wieder aus dem Ohr; 'Wastrels' ist mit dem Schlagzeug-Intro so klischeetrunken, dass es wieder ernst wirkt und 'The Giver's Embrace' finde ich einfach nur zum niederknien. Kann ich das halbwegs intersubjektiv begründen? Ne, irgendwie nicht. Aber die Anzahl der Spins, die "Blood Hails Steel - Steel Hails Fire" seit vielen Wochen kontinuierlich einfährt, spricht Bände. MEGATON SWORD ist absolut regressiv und noch schmutzig genug für das Epic-Metal-Etikett. Wäre da nicht CIRITH UNGOL, dann käme mein Heavy-Metal-Album des Jahres aus der Schweiz.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Nils Macher