MELANCHOLIC SEASONS - Melancholia
Mehr über Melancholic Seasons
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 17.02.2017
- Dead-End Street
- Beyond From Nowhere
- Martyrium
- A Deranged One
- Just Seasons Pt. 1
- In Pain
- Just Seasons Pt. 2
- Anteludium
- Melancholia
- Postludium
Erste Full-Length in 22 Jahren!
Als die Jungs von MELANCHOLIC SEASONS 1995 das erste Demo veröffentlichten, hätte sich die Band sicherlich nicht träumen lassen, dass bis zum ersten vollwertigen Release noch schmale 22 Jahre vergehen müssen. Die Truppe hat sich zwar gerade in der Anfangszeit immer wieder im Studio eingefunden, um neue Demos aufzunehmen, doch abgesehen von zwei Bootleg-Mitschnitten, die das jeweilige Repertoire der Band kurz vor der Jahrtausendwende präsentierten, haben sich die Herren aus Frankfurt mit dem Shortplay begnügt - und das auch erst wieder kürzlich, da der kreative Prozess für eine ganze Weile ausgesetzt wurde.
Mit "Melancholia" folgt nun nach langer, langer Zeit (und auch schon wieder acht Jahre nach der Veröffentlichung der letzten EP) besagte Full-Length, die jedoch leider zeigt, dass man auf längerer Distanz noch deutliche Probleme hat, die Spannung aufrechtzuerhalten. Die Songs kommen zwichen melodischen Death-Metal-Facetten und zeitgemäßem Thrash-Riffing zu keinem Zeitpunkt richtig in Schwung, haben keine echten Hooklines, nehmen aber auch nie wirklich Fahrt auf, weil das groovige Midtempo der Band genügt, wenn es um dynamische Prozesse geht - und dort ist auf "Melancholia" auch das größte Manko verortet.
MELANCHOLIC SEASONS sind vielleicht zu brav, vielleicht auch zu unspektakulär, über weite Strecken aber vor allem zu unentschlossen. Da fehlt der garstige Punch, ein gemeiner Peitschehieb oder auch mal ein vokaler Akzent, der die zehn Stücke voranbringen würde. Aber am Ende kann man ihn auf der neuen Scheibe nie in voller Intensität wahrnehmen, weshalb sich die Frage stellt, warum die Jungs sich so lange verschanzt haaben, musikalisch aber derweil keine Fortschritte erzielt werden konnten. MELANCHOLIC SEASONS bleibt in der zweiten Reihe, hat hier und dort einen vernünftigen Ansatz, kann sich aber nicht so weit behaupten, dass aus dem stillen Beifall echte Begeisterung werden könnte - zu durchschnittlich ist schlichtweg das Gros des neuen Materials.
Anspieltipp: Melancholia
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes