MELANCHOLIC SEASONS - Past Seasons Pt. 1 - The Early Days
Mehr über Melancholic Seasons
- Genre:
- (Melodic) Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 31.03.2023
- Into The Past ... (Intro)
- In Your Eyes
- Autumnsphere
- Temptation
- World Of Pain
- False Solution
- In My Eyes ... Reminiscence (Instrumental)
- Agoraphobie
- Silverbird
- Drowned In Tears
- This Is Your God
- I Am The Evil
- Frozen Lyrics
- Just A Fuckin' Lullaby
- Sieben Tage Lang
Schöne Aufbereitung der ersten drei Demos der Frankfurter Melodic-Deather.
Manchmal verwundert mich die Selbsteinschätzung einiger Bands schon etwas, denn auch wenn die Frankfurter MELANCHOLIC SEASONS sich mit einem Fuß im Thrash Metal sehen, höre ich im bisherigen Schaffen des Trios, das mittlerweile bereits fünf Langspieler umfasst, sehr viele verschiedene Death Metal-Facetten. Wie der Sound der bereits 1995 gegründet Band entstand und geformt wurde, kann man dabei auf dem "neuen" Langspieler "Past Seasons Pt. 1 - The Early Days" nachhören, denn für selbigen hat die Band ihre ersten drei Demos "Symphonies Of Sadness", "World Of Pain" und "Apocalyptic Dream" aufgefrischt und erneut aufgelegt.
Die Auffrischung beschränkt sich dabei allerdings nicht nur auf ein Remastering oder Ähnliches. Nein, sämtliche Tracks wurden in Sachen Komposition einer Überarbeitung unterzogen, mit modernem Sound erneut aufgenommen und von Manu Renner in den Überlärm Studios mit einem amtlichen Klangbild veredelt. Doch auch nach der Überarbeitung zeichnen die insgesamt 15 Nummern, die in der Reihenfolge ihrer usprünglichen Veröffentlichung auf die Scheibe gepackt und um das Intro 'Into The Past ... (Intro)' ergänzt wurden, den Weg recht deutlich nach, den das Trio von wuchtigem Death Metal hin zu einem deutlich melodischeren Sound genommen hat.
So überwiegen beim Riff-Gewitter 'In Your Eyes' etwa noch die CARCASS-Einflüsse, deren Album "Heartwork" gerade zu Beginn der Scheibe öfter einmal durchschimmert, während andere Nummern wie 'Temptation' als schnörkellose Death-Dampfhammer aus den Boxen donnern. Mit der zweiten Demo "World Of Pain" zogen dann deutlich melodischere Untertöne in den Bandsound ein, die man ab dem Titeltrack selbiger Veröffentlichung, der vor allem von Gitarren-Leads und epischen Keyboards getragen wird, immer deutlich heraushören kann. Hier hält dann auch das schwedische Melodic-Death-Flagschiff HYPOCRISY immer öfter als Inspiration her und hinterlässt vor allem in 'False Solution' seine musikalischen Spuren, während 'Agoraphobie' sogar komplett in Richtung Göteborg schielt und primär von tollen Melodien getragen wird. Selbige Einflüsse übernehmen dann schlussendlich ab den Songs von "Apocalyptic Dream" gänzlich das Zepter und werden noch um eine Portion Heavy Metal ergänzt, die den Tracks ab hier nochmal eine deutlich höhere Portion Eingängigkeit verpasst. Kein Wunder, dass sich mit 'This Is Your God', 'I Am The Evil' und 'Frozen Lyrics' meine persönlichen Lieblinge in diesem Abschnitt der Scheibe finden und allesamt durchaus mit den Melodic-Death-Größen der damaligen Zeit mithalten können.
Insgesamt ist "Past Seasons Pt. 1 - The Early Days" damit eine durchaus spannende Werkschau an der man den bisherigen Weg von MELANCHOLIC SEASONS sehr schön nachvollziehen kann. Mit dieser Zeitreise geht zwar auch einher, dass man gerade zu Beginn auch ein paar noch etwas unfertige Nummern hört, die noch nicht das volle Potential der Band ausschöpfen, dennoch dürfte sich die Anschaffung für Fans der Frankfurter, die bisher keines der Demos ihr Eigen nennen, lohnen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs