MELIAH RAGE - Dead To The World (Re-Release)
Mehr über Meliah Rage
- Genre:
- Power Thrash Metal
- Label:
- Metal On Metal Records
- Release:
- 27.04.2018
- Up In Flames
- Valley Of The Shadowless Souls
- Skin And Bones
- Absolute Obedience
- Where Nothing Ever Grows
- Never From Me
- Cold Cruel Fate
- Time Won't Let Me Breathe
- Awaken Sorrow
- Up In Flames (1994er Version)
- Cold Cruel Fate (1994er Version)
Sieben Jahre später
"Dead To The World" ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie sich der Geschmack binnen weniger Jahre doch verändern kann. MELIAH RAGE, eine Band, die ihrem Namen in frühen Tagen alle Ehre machte, veröffentlichte 2011 ihr insgesamt siebtes Album. Da ich die Band anno 2009 für mich entdeckte, waren meine Erwartungen vor sieben Jahren entsprechend hoch. Nur leider konnte "Dead To The World" damals nicht zünden. Mir fehlte der Biss, die Aggressivität und die Vitalität der vergangenen Jahre und bis auf 'Up In Flames' und 'Cold Cruel Fate' gab es keinen Song auf der Scheibe, der mich auch nachhaltig fesseln konnte. Im Zuge der "Idol Hands"-Veröffentlichung Ende April erblickt auch "Dead To The World" als Re-Issue mit zwei Bonustracks noch einmal das Licht der Welt, was ich selbst zum Anlass nehme, diesem Album noch eine Chance zu geben.
Und siehe da, die Songs zünden! Der rasante Ins-Gesicht-Opener sowie die 'Cold Cruel Fate'-Dampfwalze machen auch heuer eine sehr gute Figur. Vielleicht ist es der Zeit geschuldet, aber auch das weitere Material schafft es, sich hochzupushen. Paul Souza hat wieder den Platz am Mikro eingenommen und schafft es, den einzelnen Songs in diesem beklemmenden und fast schon aussichtslosen Themenkomplex viel Atmosphäre zu geben. Zwar wirken die Vocals an manchen Stellen etwas eindimensional, doch irgendwie passen sie zum Tenor der Scheibe. 'Valley Of The Shadowless Souls' groovt munter vor sich hin, 'Never From Me' ist eine Halbballade zum Genießen, die von Tristesse und No-Happy-Ending-Feeling getragen wird, 'Time Won't Let Me Breathe' zeigt das gesamte Können des Gitarrenduos Nichols/Koury und mit dem 'Awaken Sorrow'-Abschluss gelingt MELIAH RAGE aufgrund des Munro-Gastbeitrages ein nachhaltiges Ausrufezeichen.
Welchen Mehrwert hat das Re-Issue darüber hinaus? Meine beiden – auch damaligen – Dosenöffner wurden 1994 schon einmal aufgenommen und eben 17 Jahre später für "Dead To The World" verwendet. Die 90er-Versionen haben ihren berechtigten Weg auf diese Wiederveröffentlichung gefunden, die sich vom Sound her zwar von den Albumversionen unterscheiden, in Sachen Aufbau jedoch durchaus ähnlich sind. Hieran merkt man aber, wie lange MELIAH RAGE diese Thematik bereits im Kopf herumschwirrt. "Dead To The World", ob nun als Original oder vorliegendes Re-Release, wächst also mit der Zeit, ohne dass man es merkt. Gebt der MELIAH RAGE-Platte durchaus nochmal eine Chance und lasst das Album in aller Gänze auf euch wirken. Vielleicht entwickelt ihr dadurch einen ähnlichen Aha-Effekt wie ich.
- Redakteur:
- Marcel Rapp