MEMORIES OF A LOST SOUL - Songs From The Restless Oblivion
Mehr über Memories Of A Lost Soul
- Genre:
- Melodic Black Metal / Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- My Kingdom Music
- Release:
- 13.06.2025
- The Dark Knight Descends
- Immortal Rites
- Darkness Within
- Through These Mortal Eyes
- Two Dividing Souls
- Requiem Of Eternal Souls
- The Clockwork Part 2
- Into This Maze Of Torment
- Shattered Like The Sun
- Prone To Revolting
- Melancholy Of The Endless Night
Ein eigentlich gelungener Stilmix mit Abzügen in der B-Note.
Wenn man als Melodic-Death-Metal-Band bereits seit dem Jahr 1995 unterwegs ist, dann darf man sich als Urgestein des Genres bezeichnen und gehört tatsächlich noch zur ersten Welle des Göteborg-Sounds, die später die metallische Welt im Sturm eroberte. All diese Punkte treffen auch auf MEMORIES OF A LOST SOUL zu, wobei der Vierer, der in diesem Jahr den dreißigsten Geburtstag begeht, nicht etwa aus Skandinavien stammt, sondern die italienische Region Kalabrien seine Heimat nennt. Passend zum runden Jubiläum erscheint mit "Songs From The Restless Oblivion" auch das sechste Album der Bandgeschichte, das uns mit elf frischen Songs beglückt.
Los geht es dabei mit dem Intro 'The Dark Knight Descends' durchaus dramatisch, wobei die offensichtlich programmierten Orchesterklänge nach heutigen Standards doch etwas künstlich klingen und ein wenig das Black-Metal-Flair der Neunziger heraufbeschwören. Als Störfaktor etablieren sich die Keyboards im folgenden 'Immortal Rites' aber nicht, bleiben sie doch hier weitestgehend im Hintergrund und liefern nur den epischen Zuckerguss auf einer melodisch geprägten Black-Death-Torte, die es durchaus in sich hat. Müsste ich den Bandsound der Italiener dabei kompakt zusammenfassen, würde ich tatsächlich von einem Grenzgang zwischen CRADLE OF FILTH, DIMMU BORGIR, AT THE GATES und ganz frühen DARK TRANQUILLITY-Werken sprechen. Nicht die schlechteste Liste von Referenzen, wobei auch ein durchaus gutes Händchen für packende Melodien für den Vierer spricht und den ersten vollwertigen Track zu einem ersten Highlight der Scheibe macht.
'Darkness Within' schlägt danach dann einen flotten Haken in noch epischere Gefilde und fügt dem gefälligen Stilmix eine gute Prise Epic Heavy Metal hinzu, was sich gerade im Intro niederschlägt, bevor sich die Nummer im Anschluss in einen Mid-Tempo-Stampfer wandelt, der ebenfalls gut ins Ohr geht. Schade, dass die cleanen Gitarren mit einem etwas schiefen Vortrag so überhaupt nicht mit dem handwerklichen Standard der restlichen Instrumentierung mithalten können und zu einem kleinen Stolperstein werden, der mich auch im weiteren Verlauf der Spielzeit immer wieder aus der musikalischen Immersion reißen. Besonders fällt das leider bei 'Two Dividing Souls' ins Gewicht, denn hier sind die cleanen Gitarren gerade im epischen Mittelteil mitsamt Klargesang ein tragender Pfeiler, der nicht das ganze Gewicht der Komposition schultern kann. Schade, denn die soliden Riff- und Melodie-Säulen, auf denen der Longtrack ansonsten aufgebaut wird, haben eigentlich unheimlich viel Potential. So bleiben es aber definitiv die härteren Momente, die sich für mich als Höhepunkte auf "Songs From The Restless Oblivion" manifestieren. Insbesondere 'The Clockwork Part 2' und 'Through These Mortal Eyes' würde ich euch dabei gerne noch als Anspieltipps mit auf den Weg geben.
Auch im Ganzen betrachtet solltet ihr euch das sechste Werk von MEMORIES OF A LOST SOUL auf dem Merkzettel notieren, wenn ihr auf melodischen Black und Death Metal mit einer gehörigen Epic-Schlagseite steht. In den besten Momenten vereinen die vier Italiener diese musikalischen Pole nämlich sehr gekonnt und mit durchaus zwingenden Kompositionen, sodass am Ende nur ein paar handwerkliche Abzüge und ein paar Füller im hinteren Drittel dafür sorgen, dass wir hier nicht jenseits der Acht-Punkte-Marke landen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs