MEMORY GARDEN - Doomain
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2013
Mehr über Memory Garden
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Metal Blade (Sony)
- Release:
- 12.04.2013
- The Evangelist
- Latent Lunacy
- Daughters Of The Sea
- Barren Lands
- Violate & Create
- Doomain
- The King Of The Dead
- A Diabolical Mind
- Misfortune
Der schwedische Doom wird weiterleben.
Der schwedische Doom spielte schon immer eine Sonderrolle in der Doomszene, ließ er doch neben der Schwere, der Langsamkeit und der wuchtigen Urgewalt auch stets genug Raum für eine ergreifende, leidenschaftliche Epik, für fein inszenierte Theatralik, für eine agile Nähe zum harten Power Metal und für außergewöhnliche, glockenhelle Stimmen.
In dieser Genreschublade ist dann auch MEMORY GARDEN bestens platziert, hat die Band aus Kumla doch neben dem doomigen Rückgrat auch fest einen Fuß in der Tür zum leicht progressiven und verspielten Power Metal. Stefan Berglund singt wie ein junger Gott, die Gitarristen Ante Mäkelä und Simon Johansson riffen nicht nur heavy und zermalmend, dabei sogar kaum einmal langsam und walzend aus den Boxen, sondern sie schütteln Ecken, Kanten, aufblühende, melodische Doppelleads und vieles mehr aus den Ärmeln. Schleppende Rhythmik geht Hand in Hand mit flotter, komplexer Melodieführung, und immer wieder die über allem thronende Stimme des Sänger: Im Garten der Erinnerungen läuft heuer alles rund.
Einzelne Songs möchte ich an dieser Stelle nicht heraus heben, erstreckt sich die bewährte der Truppe doch über das ganze Album. An dieser Stelle merkt man einfach, dass die Band nichts überstürzt und ihre Alben lange reifen lässt, bevor sie damit ans Licht drängt. Seit dem großartigen "Carnage Carnival" sind fast fünf Jahre ins Land gezogen, und "Doomain" zeigt beeindrückend, dass sich eine intensive Arbeit am neuen Werke lohnen kann.
Nennenswerte Qualitätsschwankungen sind auf dieser Scheibe nämlich nicht zu hören. So steht ganz ohne Zweifel fest, dass die Herren von MEMORY GARDEN mit ihrem fünften vollständigen Studioalbum ein gewichtiges Wörtchen mitzureden haben werden, wenn es jetzt, wo CANDLEMASS keine neuen Alben mehr aufnehmen will und wo man von COUNT RAVEN nurmehr wenig hört, um die Thornfolge im schwedischen Doom geht. Die Chancen stehen gut, dass das zerteilte Fell der alten Recken zum guten Teil bei MEMORY GARDEN landet, die in Sachen Eingängigkeit und Wirkung auf die Zielgruppe vielleicht doch einen Tick weit die Nase vor FAITH haben dürften.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle