MERCENARY - The Hours That Remain
Mehr über Mercenary
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Century Media
- Release:
- 18.08.2006
- Redefine Me
- Year Of The Plague
- My World Is Ending
- This Eternal Instant
- Lost Reality
- Soul Decision
- Simplicity Demand
- Obscure Indiscretion
- My Secret Window
- The Hours That Remain
Es gibt Bands, die jahrelang ziemlich unbemerkt oder nur milde belächelnd existieren, nur um dann mit ihrer dritten oder vierten Veröffentlichung einen echten Quantensprung zu machen und ein echtes Sahne-Album hinzulegen. Ich denke da an Bands wie SEPULTURA, CANNIBAL CORPSE oder, wenn auch im geringeren Maße, an MERCENARY.
Bis zum letzten, formidablen Album "11 Dreams" wurden die Dänen acht Jahre und drei Veröffentlichungen lang ziemlich ignoriert. "11 Dreams" war dann das dringend benötigte Facelifting, das die Band ganz locker auf den nächsten Level hievte. Vom vorhersehbaren Death Metal hin zu abwechslungsreichem, modernen Metal irgendwo in der Schnittmenge zwischen Power, Prog und einer Prise Death. Dazu gab es echte Melodien für Millionen, was vor allem für Hits der Marke 'Firesoul' oder 'Loneliness' gilt. Diese Mischung war mit ein Hauptverdienst von Bassist und Grunzer Kral, der just vor "The Hours That Remain" die Band aus privaten Gründen verlassen hat.
Dass auf der Schnelle für die Aufnahmen kein Ersatz gefunden werden konnte, macht das Album in erster Linie zu einem echten Prüfstein für Sänger Mikkel Sandager, der auf "The Hours That Remain" nicht nur für die cleanen Parts zuständig ist, sondern auch die Growls und Shouts übernehmen musste.
So verwundert es kaum, dass MERCENARY ihrem auf "11 Dreams" gefundenen Stil zwar grundsätzlich treu bleiben, dabei aber vor allem in punkto Gesang eine ganze Spur melodischer werden. Und das ist verdammt gut so.
Der von Jacob Hansen (u. a. COMMUNIC, HATESPHERE) erstklassig produzierte Silberling glänzt vor allem mit großartigen, sehr eingängigen Refrains, die wie Honig in die Lauscher laufen. Allen voran der coole Opener 'Redefine Me' und das herausragende 'Lost Reality'. Doch auch in den harten Parts kann Mikkel Sandager überzeugen. Er shoutet und grunzt, was die Stimmbänder hergeben. Und auch wenn "The Hours That Remain" melodischer ausgefallen ist, sind sie immer noch eine tragende Säule im Sound von MERCENARY.
Bleibt zu erwähnen, dass die Songs trotz einer Länge von fünf bis acht Minuten immer kompakt sind und ich nie das Gefühl habe, dass hier unnötig in die Länge gezogen wird. Dies ist zu großen Teil auch ein Verdienst des effektiven Einsatzes der Tasten von Morten Sandager und der erstklassigen Gitarrenarbeit von Martin Buus und Jakob Molbjerg.
Abgerundet wird das Ganze von einer etwa zweistündigen Bonus-DVD und einem einmal mehr grandiosen Coverartwork von Travis Smith.
Ganz klar. Wer sich eine äußerst gelungene und eigenständige Mischung aus angesagten Acts wie SOILWORK, NEVERMORE, OPETH, COMMUNIC und FATES WARNING vorstellen kann, kommt an MERCENARY definitiv nicht vorbei.
Anspieltipps: Redefine Me, This Eternal Instant, Lost Reality, The Hours That Remain
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk