MESSIAH - Fracmont
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2020
Mehr über Messiah
- Genre:
- Thrash Metal / Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- High Roller Records / Soulfood
- Release:
- 11.09.2020
- Sacrosanctus Primitivus
- Fracmont
- Morte Al Dente
- Urbi Et Orbi
- Singularity
- Children Of Faith
- Dein Wille geschehe
- Miracle Far Beyond Disaster
- My Flesh - Your Soul
- Throne Of Diabolic Heretics
Ein gelungenes Comeback nach 26 Jahren!
26 Jahre ist es her, dass MESSIAH mit "Underground" ein Album herausgebracht hat - danach war Feierabend für die schweizerische Thrash-Truppe. Doch 2018 tat sich MESSIAH im Original-Line-Up wieder zusammen und veröffentlichte zunächst die ersten beiden Alben "Hymn To Abramelin" und "Extreme Cold Weather" neu. Nach der kurzen EP "Fatal Grotesque Symbols - Darken Universe", die bereits vor einem Monat erschien und einen kurzen Einblick geben konnte, wie MESSIAH anno 2020 klingt, erscheint nun mit Fracmont" das sechste Studioalbum.
Und wie klingt MESSIAH anno 2020? Ziemlich old school, muss ich sagen. Auf "Fracmont" verspühre ich den Geist von HELLHAMMER bzw. CELTIC FROST. Richtig schönen Thrash Metal der alten europäischen Schule eben, gepaart mit einem Hauch Death Metal. Dieser wird jedoch zum größten Teil im mächtig stampfenden Midtempo gehalten, was den Songs zusätzliche Power verleiht. Diesbezüglich sind der Titeltrack und 'Morte Al Dente' die besten Beispiele der Platte, während 'Singularity' eine Ausnahme darstellt und deutlich zackiger durch die Boxen dröhnt. Aber auch das steht MESSIAH gut zu Gesicht. Richtig atmosphärisch wird es in 'Children Of Faith', ehe der Track dann wieder im gemäßigten Tempo durch die Gehirnwindungen walzt.
Was MESSIAH im Jahr 2020 außerdem ausmacht, ist die garstige Stimme von Sänger Andy Kaina, der mich nicht nur hin und wieder stimmlich an die niederländische Death-Metal-Legende und ASPHYX-Fronter Martin van Drunen erinnert.
Ich muß aber zugeben, dass ich mich mit "Fracmont" anfangs recht schwer getan habe. Die Songs haben bei mir tatsächlich etliche Durchläufe gebraucht, ehe sie gezündet haben. Ist jedoch dieser Zeitpunkt erstmal erreicht, dann möchte man die Nummern weitere etliche Male hören. War MESSIAH für mich früher etwas zu wild bzw. ungestüm, wirkt auf "Fracmont" alles deutlich überlegter und erwachsener. Und da liegt vermutlich auch der Grund, weshalb ich eine Zeit gebraucht habe, mich mit der Scheibe anzufreunden. Denn gerade im Thrash Metal ist eine gewisse Portion Ungestümheit hilfreich, um den Hörer direkt mitzureißen.
Wenn MESSIAH bei der nächsten Scheibe wieder einen Hauch wilder wird, wird auch die Note noch "wilder" nach oben gehen. Aber auch in dieser "erwachsenen" Form wird es für "Fracmont" noch diverse Durchläufe in meinem Player reichen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Mario Dahl