MESSIAH'S KISS - Get Your Bulls Out!
Auch im Soundcheck: Soundcheck 12/2014
Mehr über Messiah's Kiss
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Massacre (Soulfood)
- Release:
- 05.12.2014
- Living In Paradise
- Immortal Memory
- Rescue Anyone? Rescue Me!
- Survivor (Take A Ride On My Heels)
- Time To Say Goodbye
- Only Murderers Kill Time
- Fuel For Life
- Mission To Kill
- Symphony Of Sin
- Nobody Knows Your Name
- Who's The First To Die
- Whisper A Prayer
- Without Forgiveness
- Buried Alive
- Only Murderers Kill Time (Acoustic Version)
- It's No Good
Weniger wäre mehr gewesen
Sieben lange Jahre ist der letzte Streich nun her, doch eine Band wie MESSIAH'S KISS darf man einfach nicht abschreiben. So mussten sich Fans eine gefühlte Ewigkeit gedulden, Krankheiten und persönliche Schicksalsschläge ließen eine frühere Veröffentlichung einfach nicht zu. Was lange währt, wird aber endlich gut, und so steht der "Dragonheart"-Nachfolger "Get Your Bulls Out" endlich in den Startlöchern und brennt sehnlichst darauf, von den Hardrock- und Melodic-Metal-Fans weltweit gierig aufgesogen zu werden.
Musikalisch hat sich jedenfalls nicht viel bei der New York-Dinslaken-Nottingham-Formation verändert: Kernige Gitarren, harmonische Melodien und erstklassige Einzelleistungen stehen nach wie vor an der Tagesordnung. Mike Tirelli, der bereits einige RIOT- und JACK STARR'S BURNING STARR-Platten mit seinem prachtvollen Organ veredelte, singt auch Ende 2014 noch alle an die Wand und die Instrumentalfraktion ist sehr gut aufeinander eingespielt und präsentiert sich in über einer Stunde Spielzeit von ihrer Schokoladenseite. Darüber hinaus weiß der warme Sound und die saftige Produktion im Allgemeinen sehr zu gefallen, ist es eben auch ihr Verdienst, dass Songs wie 'Living In Paradise', 'Immortal Memory', das fabelhafte 'Time To Say Goodbye', 'Mission To Kill' oder 'Buried Alive' mit leichter US-Metal-Schlagseite in vollem Glanz erstrahlen können.
Doch trotz vieler Sonnen-, gibt es leider auch einige Schattenseiten auf dem abwechslungsreichen "Get Your Bulls Out"-Output: Mit 14 bzw. 16 Songs verlangt man dem Hörer doch sehr viel ab, da man Gefahr läuft, nicht prägnant und bissig genug auf den Punkt zu kommen. So hätte beispielsweise 'Without Forgiveness' mit der letzten Konsequenz ein absoluter Hit werden können. Zudem gibt es gar einige Lückenfüller auf der Platte. Hier fallen 'Nobody Knows Your Name' oder das belanglose DEPECHE MODE-Cover 'It's No Good' qualitativ leider ab. Dadurch muss man lange suchen, bis man die oben genannten Highlights auch herausfiltern kann, eine Aufgabe, der sich viele, jedoch sicherlich nicht alle Zuhörer stellen wollen. Und im direkten Vergleich, dem sich das neue Album notgedrungen unterziehen muss, hat "Dragonheart" immernoch die Nase vorn. Doch das fällt in den Bereich der kritisch betrachteten Subjektivität, was einige sicherlich anders sehen.
Vor lauter Kritik darf man aber das Wesentliche nicht aus den Augen verlieren: MESSIAH'S KISS hat nach wie vor einen Platz in der 1. Melodic-Metal-Bundesliga sicher und präsentiert uns mit dem vierten Longplayer "Get Your Bulls Out" ein abwechslungsreiches und gutes, jedoch nicht durchweg überzeugendes Album. Bleibt derweil zu hoffen, dass den Burschen zukünftige Rückschläge erspart bleiben und man zu alter Bärenstärke zurückfindet. "Get Your Bulls Out" zeigt zumindest die besten Ansätze.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp