METALLICA - St. Anger
Auch im Soundcheck: Der METALLICA-Soundcheck
Mehr über Metallica
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Vertigo/UMG
- Release:
- 05.06.2003
- Frantic
- St. Anger
- Some Kind Of Monster
- Dirty Window
- Invisible Kid
- My World
- Shoot Me Again
- Sweet Amber
- The Unnamed Feeling
- Purify
- All Within My Hands
METALLICA - der Name war mal Programm! Und so ist es nicht verwunderlich, dass der neue Rundling der Bay Area-Recken mit Spannung erwartet wurde.
Nun, man hat viel gehört und es ist viel gemunkelt worden über "St. Anger", aber im Endeffekt haben die Kritiker von METALLICA absolut Recht! Was am gröbsten hierbei ins Gewicht fällt, ist der wirklich miserable Sound, den "St. Anger" bietet. Die Klampfen – allen voran Mr. James Hetfield in Person – sind viel zu sehr in den Vordergrund gemischt worden, wobei dann, irgendwie zwangsweise, der Bass kaum wahrnehmbar ist. Mir drängt sich unweigerlich die Frage auf, ob überhaupt ein Ersatz für Jason Newstedt gefunden wurde und ich frage mich ein weiteres Mal, ob 'The Unnamed Feeling' – allein schon wegen des basslastigen Beginns – nicht ein Überbleibsel vergangener, glorreicher Tage ist. Weiter geht das Geschepper mit den Drums, die mir eher danach klingen, als würde Lars Ulrich mit aller Macht seine AMC-Töpfe zerdeppern wollen, um die lebenslange Garantie selbiger in Anspruch zu nehmen. Selten hab ich so schlechten Drumsound aus meiner Anlage (sind auch immerhin 2000 Watt mit Vorverstärker und auch ansprechenden Boxen) vernehmen dürfen.
Soweit zum ersten Eindruck von "St. Anger", welcher ja bekanntlich immer der...ähem...beste sein soll?!
Blicken wir doch nun einmal auf die Musik im eigentlichen Sinne. Was war im Vorfeld nicht alles zu hören und zu lesen über dieses Album – das Beste seit der "Justice For All...": Back to the roots würde man gehen und, das wichtigste, METALLICA würden wieder thrashen wie zu "Master Of Puppets"-Zeiten – weit gefehlt würde ich mal sagen.
Der Einsteiger 'Frantic' klingt zwar nett, hat aber mit den "alten" METALLICA so viel am Hut wie Heidi Klum mit Fußpilz. 'St. Anger', wie ja hinlänglich bekannt sein dürfte, erinnert mehr an LIMP BIZKIT als an jene Metalheroen, die METALLICA einst waren! In die Sparte Nu-Metal-ähnlich dürfen sich auch Schlusssong 'All Within My Hands' sowie 'Shoot Me Again' (mit PRIESTscher Sprecheinlage) und 'Invisible Kid' einreihen – soviel zum Thema back to the roots, meine Herren! Weiterhin frage ich mich, warum Kirk Hammet überhaupt namentlich erwähnt wird, wenn er denn in keinem einzigen Soli (es gibt ja auch kein einziges Gitarrensolo auf der Platte!!) zu hören ist - alles klingt irgendwie nach Hetfiled.
Einigermaßen den Standard zum schwarzen Album (um das mal als Beispiel aufzuführen) halten die Tracks 'Purify' und das rockig-knallige 'Dirty Windows', aber das war es dann auch schon.
Nun denn, ziehen wir ein kurzes Resümee der am sehnlichsten erwarteten Platte diesen Jahres: "St. Anger" kann keinesfalls mit den Klassikern, sprich den ersten drei Scheiben von METALLICA, mithalten, ebensowenig wie mit "Justice For All..." und "Metallica". Dies meine ich rein vom musikalischen Aspekt her gesehen. Nie und nimmer können Hetfield & Co. hier im Bereich Songwriting und musikalischen Arrangements mit einer der erwähnten Alben mithalten! Von der Produktion her ist es mit Abstand das schwächste Album der Amis, was mich zu dem Fazit kommen lässt, dass METALLICA für mich einen schweren Schritt zurück getan haben anstatt back to the roots zu gehen, geschweige denn nach vorne getrottet wären.
"St. Anger" stellt für mich den Tiefpunkt der bisherigen musikalischen Laufbahn von METALLICA dar.
Eines ist Gewiss, Götter können sich nur selbst demontieren – JUDAS PRIEST sind bereits soweit – nun folgen ihnen andere nach...traurig, traurig, traurig... .
Anspieltipps: Dirty Window, Purify
- Redakteur:
- Alex Kragl