METALLICA - The Black Album/Metallica
Auch im Soundcheck: Der METALLICA-Soundcheck
Mehr über Metallica
- Genre:
- Thrash Metal/Heavy Metal
- Label:
- Elektra
- Release:
- 12.08.1991
- Enter Sandman
- Sad But True
- Holier Than Thou
- The Unforgiven
- Wherever I May Roam
- Don't Tread On Me
- Through The Never
- Nothing Else Matters
- Of Wolf And Man
- The God That Failed
- My Friend Of Misery
- The Struggle Within
Drei Jahre sind vergangen, seitdem "...And Justice For All" veröffentlicht wurde, und durch die Veröffentlichung der Single 'One' waren METALLICA teilweise auch schon international bekannt. Doch als 1991 das Selftitled freigegeben wurde, hat es die Metalwelt extrem verändert. Viele der alteingesessen Fans stempelten METALLICA nun als kommerzgeil ab, während das Album weltweit nicht nur massenweise neue METALLICA-Fans, sondern auch Fans dieser Musikrichtung erbrachte. Metallica nutzten diese Begeisterung für das Album und veröffentlichten ganze sechs Singles davon, was ihnen aber viele Fans bis heute nicht verziehen haben... Metallica aber standen immer zu ihrer Meinung, das zu tun, was sie wollten und zu tun, was keiner von ihnen erwartet.
Betrachten wir uns nun also diesen Meilenstein der Metalgeschichte genauer. Mit einer düsteren Atmosphäre und einem der einprägsamsten Riffs von METALLICA wird man von 'Enter Sandman' begrüßt. Das Gitarrenspiel wirkt deutlich tiefer und das 'Koboldartige' an Hetfield's Stimme scheint ihm entflohen zu sein - doch den Hörern gefällt es und so ebnet der Song als erste Single schon den Welterfolg des Albums.
Etwas ruhiger kommt dagegen 'Sad But True' daher, doch, wie noch des Öfteren auf dem Album, überzeugt der Song durch eine hochgradige und geniale Gesangsmelodie und gewohnt meisterhafte Lyrics. Nach einem etwas härteren Abstecher mit 'Holier Than Though' und dessen hackenden Drumeinlagen, folgen darauf wieder zwei ruhigere Titel, die aber beide wieder durch den Gesang auftrumpfen.
Etwas gestellt wirken die beiden nächsten Songs, 'Don't Tread On Me' und 'Through The Never' - beide versuchen durch abgehackten Gesang im Refrain zu bestechen, doch ich persönlich sehe darin eher zwei Lückenfüller - beziehungsweise hätte es einer allein auch getan. Auf der Acht finden wir aber nun den wohl bekanntesten METALLICA-Song überhaupt, 'Nothing Else Matters' - auch wenn das ein Akustikgitarren-Ohrenschmaus für Popfreunde darstellt, so kann auch kein Thrash-Metal-Freund die Genialität des Songs bestreiten. Einzig die Tatsache, dass der Song vielerorts als Aushängeschild von METALLICA dient, gefällt wohl keinem Fan so richtig.
Nun sinkt das Album etwas ab, aber auch 'Of Wolf And Man' kann überzeugen - in diesem Fall mit sehr schönen Kontrasten zwischen schnell und langsam. Doch gleich darauf finden wir den wohl schwächsten Song des Albums - auf METALLICA-Niveau gesehen, finden wir da wirklich kaum Überragendes. Trotz der verhältnismäßig kurzen Länge von fünf Minuten, wirkt der Song außerdem sehr lang gezogen.
Die letzten beiden Songs des Albums sorgen dagegen noch für etwas Abwechslung. So glänzt 'My Friend Of Misery' zum Beispiel mit einem herrlichen Bassspiel, ist aber ebenfalls wieder sehr ruhig. Bei Konzerten wird der Song meist als Basssolo gespielt. 'The Struggle Within' dagegen weist noch einmal nette Drumeinlagen, etwas Härte und effektvollen, mehrstimmigen Gesang auf und rundet das Album gut ab.
Alles in allem zeigen sich METALLICA hier ungewohnt experimentierfreudig. Soli werden spärlich und kurz eingesetzt und so gibt es hier auch keine sieben-, geschweige denn acht- oder neunminütigen Songs mehr. Alte Fans der METALLICA-Härte werden wohl etwas enttäuscht sein, doch jeder, der ein wenig von niveauvollen Rockballaden hält, wird mit dem Album seine Freude haben.
Fazit: METALLICA's letztes Hammeralbum konzentriert sich zwar überwiegend auf ruhige Songs, begeistert aber durch absolut geniales Songwriting - eigentlich schon wegen der Bedeutung für die Musikgeschichte eindeutiger Pflichtkauf!
Anspieltipps: Geschmackssache, also alles anhören!
- Redakteur:
- Martin Kloß