MEZARKABUL - Unspoken
Mehr über Mezarkabul
- Genre:
- Thrash/Power Metal
- We Come From Nowhere
- In Esir Like An Eagle
- Unspoken
- Lions In A Cage
- For The One Unchanging
- Mezarkabul
- Take My Time
- Pain
- Puratu
- This Too Will Pass
- For Those Who Died Alone
Was sicherlich noch nicht jeder mitteleuropäische Metaller weiß, ist, dass es in der Türkei trotz der politisch schwierigen Situation für die Metal-Szene (Verfolgung von Metalfans, Ignoranz der Medien) einige sehr fähige Bands gibt. Beim W:O:A 2001 kamen ja schon KNIGHT ERRANT ziemlich gut an und jetzt liegt hier die Power/Thrash-Scheibe "Unspoken" von MEZARKABUL vor mir, der erfolgreichsten Rock/Metal-Band vom Bosporus. Und obwohl dies die erste Scheibe unter dem Namen MEZARKABUL ist, sind die Jungs durchaus keine Greenhorns. Denn die Truppe wurde bereits 1987 unter dem Namen PENTAGRAM gegründet und brachte seitdem 3 Studio- und ein Livealbum heraus.
Diese Band spielt einfallsreichen und originellen Metal, der eigentlich in keine Schublade passt. Die orientalischen Elemente verpassen dem Ganze eine besondere Note, wobei das jetzt nicht heißen soll, dass das keine Metal-Scheibe mehr wäre. Vielmehr lockern die auch nicht zu häufig eingesetzten stilfremden Elemente die Songs merklich auf. Allerdings würde ich diese jetzt auch nicht unbedingt alle in die Schublade "orientalisch" einordnen, denn damit verbinde ich eher bestimmte Instrumente, die in diesen Ländern populär sind. Bei MEZARKABUL sind es dann aber eher Riffs, Harmonien und Melodienläufe (besonders beim Gesang bemerkbar), die man von Bands aus Deutschland, Amerika oder Skandinavien nicht so kennt. Da wird aber auch nicht zu viel experimentiert, so dass die Musik niemals überladen klingt.
Die Gesamtspielzeit von über einer Stunde kann sich ebenfalls sehen lassen. Auch wenn das Niveau nicht über die ganze Dauer hinweg konstant hoch ist, so kann man dennoch ruhigen Gewissens von einer guten Scheibe sprechen.
Die abwechslungs- und harmoniereiche Ausrichtung des Sounds wird vor allem durch die beiden Instrumentals "Mezarkabul" und "For Those Who Died Alone" unterstrichen, wobei besonders das mitreißende "Mezarkabul" hervorzuheben ist.
"Unspoken" zeichnet sich aber generell durch gutes Songwriting aus, wobei der Gesang ruhig etwas druckvoller hätte klingen dürfen. Das ist eigentlich auch der einzige Punkt, der zu einem Topalbum noch fehlt - die Vocals stehen zu weit im Hintergrund und klingen zu glatt und nicht aggressiv genug. Doch dieses Manko wiegt dank der überwiegend starken Songs nicht besonders schwer.
Diese Platte klingt jedenfalls nicht wie tausend andere auch und allein deshalb sollte man ruhig mal ein Ohr riskieren.
Anspieltipps: In Esir Like An Eagle, Unspoken, Mezarkabul
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer