MIDNIGHT PRIEST - Aggressive Hauntings
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2019
Mehr über Midnight Priest
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Metal On Metal Records
- Release:
- 10.05.2019
- The Law
- Funeral
- Aggressive Hauntings
- Eyes In The Dark
- Holy Flesh
- Ecstasy
- Sin For Satan
- Iron Heart
- On Your Knees For Metal
- Black Leather
Kurzweilige traditionelle Metal-Scheibe aus Portugal.
Schon mit ihrem dritten Album kommen die Portugiesen MIDNIGHT PRIEST um die Ecke. "Aggressive Hauntings" ist der Einstieg bei Metal on Metal und für mich auch die Erstbegegnung mit den fünf Buben, wobei ich Drummer War Tank eben erst bei RAVENSIRE rezensieren durfte. Nach einem kurzen Blick auf das Artwork, das die Labelchefin Jowita Kaminska-Peruzzi selbst verantwortet hat (auch bei Acts wie ARKHAM WITCH, ATTACKER, EXODUS, MANILLA ROAD oder METAL INQUISITOR hatte sie sich schon verewigt), geht es gleich ran an die Musik. Mit 35 Minuten ist das Album doch recht kurz gehalten, aber damit habe ich nun wirklich kein Problem.
Nach einem Orgeleinstieg (muss man bei MIDNIGHT PRIEST wohl so bringen) folgt dann 'Funeral', das mit einem treibenden, sehr klassischen (SAXON-lastigen) Riff beginnt. Auch der Gesang ist klar an den Achtzigern orientiert. Die Produktion ist rau, aber durchaus druckvoll. Der Titelsong ist deutlich länger (über fünf Minuten) und erinnert ein wenig an die eisernen Jungfrauen. Die melodische Gitarrenarbeit wird in meinen Ohren als ansprechend wahrgenommen, auch der kraftvolle Gesang gefällt. Da auch der Song als ganzer begeistert, haben wir es mit dem ersten Highlight zu tun; auch leichte US- und Epic-Metal-Einflüsse lassen sich hier nicht leugnen.
Bei 'Eyes In The Dark' wird das Tempo angezogen, es gibt leichte Ausflüge in die Speed-Metal-Richtung. Insgesamt ist dieser Titel deutlich amerikanischer als die ersten, stark zur NWoBHM schielenden Nummern. Wer auf echten Power Metal steht wird hier seine Freude haben. Da auch 'Holy Flesh' stärker am US Metal als an alten Britenhymnen denken lässt, wird man mit diesem Song sicher auch das "Keep-It-True"-Publikum hervorragend unterhalten können. Bei 'Ecstasy' erinnert mich der Gitarrensound etwas an HAMMERFALL in rau, etwas langsamer geht es bei 'Sin For Satan' zu, dafür gefällt das Riffing. 'Iron Heart' ist dann wieder schnellerer, leicht europäischer Metal. Mit einem Titel wie 'On Your Knees For Metal' hat man mich natürlich auf seiner Seite. In diesem Song finde ich die Gitarre ein bisschen zu quitschig, aber der kernige Gesang macht das ganz gut wett. 'Black Leather' ist dann die Abschlussnummer eines insgesamt doch recht knackig-kurzen Vergnügens. Wie bei den meisten Songs ist die Gitarrenarbeit das Highlight.
Insgesamt wirkt die Scheibe wie ein Wagnis, das Beste aus verschiedenen traditionellen Metalsettings zu kombinieren. Meist gelingt der Versuch, auch wenn die ganz großes Hits leider fehlen. Mich begeistert der kraftvolle Gesang ebenso wie die feine Gitarrenarbeit, aber zur regelmäßigen Rotation müsste die Dichte an Volltreffern noch etwas steigen. Live am Nachmittag auf einem Festival wie dem "Trveheim" kann ich mir die Jungs aber super vorstellen.
Anspieltipps: Aggressive Hauntings, Holy Flesh, Black Leather.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Jonathan Walzer