MIDNITE HELLION - Kingdom Immortal
Mehr über Midnite Hellion
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 4.50
- Label:
- SAOL
- Release:
- 12.04.2024
- H.M.O.
- She-Demon
- Phantomland
- Rapscallion
- Speed Demon
- Resurrected
- Army Of The Dead
- In Sickness And In Hell
Lähmende NWoBHM-Annäherungen samt dröger Performance.
Wie es den Musikern von MIDNITE HELLION immer wieder gelingt, die lukrativsten US-Tourneen zu begleiten, bleibt mir ein Rätsel. Die Band ist zuletzt auf eine längere Gastspielreise im Vorprogramm von ANVIL aufgebrochen und wird im Herbst gemeinsam mit U.D.O. ein weiteres Mal die nordamerikanischen Clubs beackern - doch das Material, welches das Trio in der Hinterhand hält, bleibt arg durchschnittlich und sollte wohl kaum reichen, um die Meute vor dem einstigen ACCEPT-Reibeisen in Stimmung zu bringen.
Bereits 2017 hat die Truppe mit "Condemned To Hell" einen wilden Mix aus klassischem Heavy Metal und seinen direkten Anverwandten produziert, auf dem sich nahezu ausnahmslos durchschnittliche Ware ansammelte. Und auch das 2022 erstveröffentlichte "Kingdom Immortal", das mit ein wenig Verspätung nun auch einen deutschen Vertrieb erhalten hat, ist weit davon entfernt, für die Materie der Herren aus New Jersey zu begeistern.
MIDNITE HELLION hat sich zwar diesmal ein wenig fokussierter um das Erbe der NWoBHM gekümmert und das Andenken mit einigen Zitaten aus dem frühen MANOWAR-Katalog angereichert, bringt jedoch kaum einmal einen anständigen Chorus oder gar eine nachhaltige Hookline auf die Tapete. Das flotte 'Speed Demon' mit seinen feinen 80s-Heavy-Rock-Grooves bildet da zwar eine kurze Ausnahme, von der "Kingdom Immortal" jedoch nicht lange zehren kann. Denn sowohl davor als auch danach herrscht in den acht frischen Stücken zumeist gähnende Langeweile.
Es ist aber nicht nur die musikalische Mittelmäßigkeit, die Nummern wie 'Phantomland', 'She-Demon' und 'Resurrected' umgibt, sondern auch die arg dünne Produktion, die nun auch nicht viel dazu beiträgt, dass die traditionellen Riffs besondere Effekte erzielen. Ferner fehlt dem Gesang von Frontmann und Bassist Rich Kubik jegliche Ausstrahlung und zudem auch die nötige Power, so dass auch die letzten Optionen zu einigen wohlwollenden Worten verspielt sind.
Songwriting, Performance und Präsentation sind definitiv nicht konkurrenzfähig; und seltsamerweise macht "Kingdom Immortal" gegenüber dem direkten Vorgänger noch ein paar Rückschritte, womit das fatale Urteil besiegelt wäre. Das reicht nämlich allemal nicht!
- Note:
- 4.50
- Redakteur:
- Björn Backes