MILKING THE GOATMACHINE - Neue Platte
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/23
Mehr über Milking The Goatmachine
- Genre:
- Death / Grind
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Reaper Entertainment
- Release:
- 18.08.2023
- The Squeal Session
- Feed Me, Milk Me, Comb Me
- Children Of The Horn
- Extreme Wolves Terror
- The Wrong One To Milk With
- In Battle There Is No Straw
- Boots Bloody Boots
- Twilight Of The Thundergoat
- Funky Funeral
- Iss'n Köttel, Mach'n Köttel
- Napalm Grass
- Kraut Im Bart Und Quark Im Fell
- Careless Whisper
Zehnte Invasion der lustigen Krawallziegen vom Planeten Goateborg - Lock up your daughters, lock up your wives!
MILKING THE GOATMACHINE...? Den Namen vergisst man so schnell nicht wieder. Dieses seltsame Death/Grind-Quartett mit dem sympathisch bekloppten Ziegen-Fetisch stammt aus dem beschaulichen Marburg und unterhält die mit schrägen Humor ausgestatteten Extrem-Metaller nun bereits seit 14 Jahren. Ich kann mich tatsächlich noch an das Debüt-Album "Back From The Goats" (2009) erinnern - eine bemerkenswerte Platte, die eine musikalisch anspruchsvolle Krawall-Mischung mit durchgeknallten Fun-Lyrics verband. Damals klang die Band noch recht Grind-lastig. Doch über die Jahre hinweg kamen immer mehr Death Metal-Elemente dazu, was die Jungs in eine musikalische Wahlverwandtschaft mit Acts wie CATTLE DECAPITATION brachte. Es entstanden eindrucksvolle Werke mit so schönen Titeln wie "Milking In Blasphemy" (2017) oder im vergangenen Jahr "Nach uns die Grindflut". Das aktuelle Opus, sinnigerweise "Neue Platte" betitelt, markiert nun ein wichtiges Jubiläum in der Bandgeschichte, und zwar das zehnte Studioalbum. Man durfte also gespannt sein, was sich die Udders zu diesem Ereignis so alles ausgedacht haben.
Der Promo-Zettel trägt gleich dick auf: "MILKING THE GOATMACHINE wollen uns mit "Neue Platte" daran erinnern, dass die Menschheit sich in einem ständigen Zustand der Unterjochung durch furchterregende Aliens vom Planeten Goateborg befindet." Das erklärt natürlich einiges, vor allem wenn es stimmt, dass diese Aliens seit Generationen vor allem die deutschen Verkehrsminister fernsteuern. Die Band will uns diesen Zustand etwas erträglicher gestalten mit einem "Kotzeptalbum (Nein, kein Tippfehler!) über Schwachsinn". Und tatsächlich verwursten die Marburger auch auf "Neue Platte" wieder so ziemlich alles an coolem Lärm, was es auf dieser bedauernswert versklavten Erde so gibt - von simplen Thrash-Riffs, über SloMo-Death Metal-Walzen, bis hin zu viehischen Grind- und Crustcore-Eruptionen. Dazwischen werden immer mal wieder feine musikalische Verweise und Referenzen eingestreut, manchmal erst auf den zweiten Blick erkennbar, aber doch das Salz in dieser zähflüssigen Suppe.
So kann man auch anno 2023 durchaus seinen Spaß mit MILKING THE GOATMACHINE haben, aber die Platte dürfte keine Sekunde länger sein als die gute halbe Stunde, die es hier neuen Ziegen-Stoff zu hören gibt. Die abschließende Cover-Version des George Michael-Gassenhauers 'Careless Whisper' lasse ich mal außen vor. Der tiefere Sinn solcher Verballhornungen hat sich mir noch nie erschlossen. Die lustigen Ziegenköppe machen ihre Sache also grundsätzlich gut, aber sie laufen auch große Gefahr, in eine selbst gestellte Kreativitätsfalle zu geraten. Zumindest bei mir machen sich inzwischen Ermüdungserscheinungen breit. Am Ende muss der geneigte Fan selbst entscheiden, ob er eine weitere gute MILKING THE GOATMACHINE-Platte ohne nennenswerte Überraschungen braucht.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Martin van der Laan