MINAS MORGUL - Heimkehr
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2021
Mehr über Minas Morgul
- Genre:
- Black / Pagan Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Trollzorn
- Release:
- 23.04.2021
- Prolog: Sturm aus Ost
- Heimkehr
- Niedergang
- Stein um Stein
- Teufel
- Weltenfall
- Totenschiff
- V. F.
- Dein Erwachen
- Epilog: Tiefe Narben
Pagan Black Metal, der so an einem vorbeirauscht
Ungefähr vier Jahre ist es her, dass MINAS MORGUL mit "Kult" das bislang letzte Album veröffentlicht hat. Vier Jahre, in denen innerhalb der Band einiges passiert ist. So wurde beispielsweise der Posten am Mikrophon neu vergeben. Für die Vocals sorgt fortan niemand geringeres als Robse von EQUILIBRIUM. Oder soll ich sagen "sorgte". Denn aufgrund von "Differenzen, die eine weitere Zusammenarbeit unmöglich machten..." (Zitat aus der Newsmeldung der Band vom 02.04.2021 bei Facebook) ist unter anderen eben Robse nicht mehr Mitglied von MINAS MORGUL. Somit ist "Heimkehr" das einzige MINAS MORGUL-Album mit Robse an den Vocals.
Ob es für MINAS MORGUL besser gewesen wäre, Robse schon vor den Aufnahmen zu "Heimkehr" auszutauschen, lass ich mal dahingestellt. Jedoch sind seine Vocals ein Grund, weshalb "Heimkehr" nur so an einem vorbeiplätschert. Sorgt die Instrumentenfraktion der Truppe immer wieder für Abwechslung, so klingt Robse insgesamt ziemlich monoton und wenig abwechslungsreich.
Der Opener und Titeltrack 'Heimkehr' macht als Einstieg ins Album durchaus Laune, weiß aber auch nicht vollends zu überzeugen und mitzureißen. Ein recht solider Einstieg in dieses Pagan-Metal-Album. Aber auch danach will "Heimkehr" nicht so wirklich zünden. Der zuvor bereits als Single ausgekoppelte Song 'Teufel' tritt zwar ordentlich aufs Black-Metal-Gaspedal und stellt für mich das Highlight des Albums dar, ist aber auch kein Track, wegen dem man sich ein Album holt. Zumal die Textzeile "Teufel, Teufel, über alles, über alles in der Welt" schon irgendwie seltsam wirkt bzw. aufgrund seiner deutlichen Anspielung auf eine in Deutschland verbotene Strophe in gewisser Weise fragwürdig erscheint.
Das anschließende 'Weltenfall' zeigt die Truppe dann etwas melodischer als es 'Teufel' getan hat und zeigt, das MINAS MORGUL wirklich darum bemüht war, ein abwechslungsreiches Album abzuliefern. Jedoch wäre es dabei dann doch schön, wenn die Vocals nicht immer in der gleichen Tonart bzw. dem gleichen Gesangsstil bleiben würden, sondern wenn auch der Gesang eine Abwechslung bieten würde, um so auch unterschiedliche Song-Passagen zu unterstreichen. Ungefähr so, wie es die Band auf dem Vorgängeralbum mit cleanen Vocals versucht hatte (nur das diese leider misslungen waren). Mit 'V.F.' bietet die Truppe eine Neuinterpretation des Songs 'Väterchen Frost', welcher bereits auf dem ersten Album "Schwertzeit" zu finden war.
Das neue Werk von MINAS MORGUL hat durchaus gelungene Passagen vorzuweisen, jedoch rauschen diese im Gesamtwerk zu sehr an einem vorbei. Es bleibt zu hoffen, dass ein neuer Sänger, der mit dem bisherigen Session-Sänger Stef bereits gefunden wurde, den Songs noch ein anderes Niveau bei den Konzerten verleihen kann. Jedoch vermag ich dieses zu bezweifeln, da eben dieser Stef wohl schon fünf Songs auf "Heimkehr" eingesungen hat. Ein Unterschied zu Robse ist mir tatsächlich nicht aufgefallen.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Mario Dahl