MINATOX69 - Collapse
Mehr über Minatox69
- Genre:
- Melodic Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Mad4Music
- Release:
- 12.06.2020
- Can't Believe
- Nothing New Under The Sun
- Collapse
- Frozen Blood
- Wht?!#
- Guilty
- Next Enemy
- Plastic Apocalypse
- Cupidity
- Cyrus
Finger in die Wunde.
Neu ist die Verbindung zwischen Thrash Metal und deutlicher Gesellschaftskritik sicherlich nicht. Und doch eignet sich auch – oder speziell – im Jahre 2020 die etwas energischere und wütende Art von Musik hervorragend dazu, über die Missstände unserer Gesellschaft sowie die teils klaffende Lücke zwischen Verstand und Vernunft aufmerksam zu machen. Ein einziger Blick in die Tagespresse, auch schon vor dem Ausbruch des Corona-Virus, reicht aus, um manchmal einfach nur den Kopf zu schütteln.
Obwohl es die Band MINATOX69 bereits seit zehn Jahren gibt und sie Anfang des Jahrzehnts bereits zwei Alben herausbrachte, schaffen es die Jungs um Fox, Bozart, Checco und Tado erst mit ihrem vorliegenden Drittwerk auf mein musikalisches Radar. Doch dort etablieren sie sich zum einen musikalisch dank einer homogenen Mischung aus knackigen Melodien, wütendem Thrash und leichten Ausflügen in den Hardcore-, Death-Metal- und Groove-Bereich. Durchaus abwechslungsreiche Kost, die uns die Italiener heuer bieten.
Zum anderen überzeugt auch die konzeptionelle Ausrichtung über die Abgründe der Gesellschaft. Habgier, Kriegstreiben, das rücksichtslose Streben nach Macht hier, die voranschreitende Zerstörung der zutiefst traurigen Mutter Natur, Umweltbelastungen und eine immer größer werdende Kluft zwischen arm und reich. Songs wie ''Nothing New Under The Sun', 'Frozen Blood', 'Next Enemy' oder 'Plastic Apocalypse' dürften deutlich machen, wohin die Reise geht. Es steckt also sehr viel Wut im Bauch von MINATOX69.
Auf "Collapse" ist das Energielevel gleich zu Beginn recht hoch, sodass Hörer und die Band zugleich leider gegen Ende ihres Albums müde wirkt und ihr ein wenig die Luft ausgeht. Außerdem kommt ab und an die Geradlinigkeit abhanden und trotzdem machen die vier Herrschaften vieles richtig: Mit viel Wut im Bauch wissen sie, was sie tun, legen mit authentischen und ehrlichen Texten die Finger in die Wunde und erreichen durch diese Kombination auch eine gewisse Eigenständigkeit. Wie gesagt, innovativ ist das zwar nicht, doch warum das Rad neu erfinden, wenn es, wie im Falle von "Collapse", Sinn und Zweck erfüllt?
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp