MINDGRINDER - Riot Detonator
Mehr über MindGrinder
- Genre:
- Extreme Metal
- Label:
- Nocturnal Art Productions
- Release:
- 09.05.2005
- Warhead
- Pathetic Submission
- The Rebellion
- Transition
- Epilogue
- Hellfire
- Concept Of Honesty
- Death's Disciples
- Obligation To Prevail
Wenn Platten wie eine massive Wand klingen, spricht der Metaller gern von einem Hammer. Doch was, wenn eine Scheibe wie eine Stahlmauer auf die Ohren zurauscht? Oberhammer? Schlagbohrer? Egal wie, auf MINDGRINDERs Zweitwerk "Riot Detonator" treffen viele positive Attribute zu, um der Klasse dieses 35-minütigen Zerstörungstrips gerecht zu werden. Schon das Debüt "MindTech" vom vergangenen Frühling konnte fast ohne Einschränkungen begeistern. Inzwischen haben MINDGRINDER ihren mit Industrial-Kälte versehenen Black/Death Metal um einige Trash-Elemente erweitert, was der Abwechslung von "Riot Detonator" nur gut tut. Außerdem gelingt es den Norwegern dadurch, endgültig aus dem Fahrwasser einer Überband wie ZYKLON zu schwimmen, mit denen MINDGRINDER-Mastermind, Bassist und Düstergrowler Cosmoscrator neben zahllosen anderen Bands auch schon arbeitete.
So gleitet das Album hin zwischen satten Drumattacken wie bei 'Hellfire', mit fiesen elektronischen Spielereien versehenen Kloppern wie in dem Opener 'Warhead' oder fast schon in TESTAMENT-Gefilde weisenden Songs wie in 'The Rebellion'. Die Gitarren klingen abwechslungsreich, schicke Soli wie bei 'Concept Of Honesty' ziehen sich wie ein blutroter Faden durch das Album. Der Sound aus dem Akkerhaugen Lydstudio strahlt dazu mit einer Wucht, wie sie nur wenige Platten besitzen - mit berstender Vehemenz dringen die Gitarren ins Ohr, die Drums ziehen den Boden unter den Füßen weg, das Organ von Cosmocrator brüllt mal kellertief, dann wieder elektronisch verzerrt. Das entstehende Inferno aus diesen verdammt brachialen Metalklängen bleibt zwar nicht auf Anhieb im Ohr hängen, entfaltet aber nach und nach ungeahnte Tiefenwirkung; die Lust, sich von dieser Scheibe verdreschen zu lassen, steigt von Durchlauf zu Durchlauf. Ein Beispiel ist da ein Stück wie 'Death's Disciples', das mit seinen Midtempo-Parts den Nacken wegfegt, der sich daraufhin in seinem Schmerz an dem coolen tiefen Klargesang von Cosmoscrator weiden kann.
So ist "Riot Detonator" ein Extreme-Metal-Album, das ohne jeglichen Ausfall klar macht, dass in der norwegischen Szene auch heute noch ungeahnte Aggressionen stecken, dass ZYKLON nicht hundertprozentig einzigartig sind und der Name MINDGRINDER demnächst gefälligst über irgendeiner Tour durch Deutschland zu stehen hat ... Metal, Metal, Metal - mehr Einfälle für das Review einer solchen CD gibt es nicht.
Anspieltipps: Warhead, The Rebellion, Hellfire, Deaths's Disciples
- Redakteur:
- Henri Kramer