MIND ASHES - Warcore
Mehr über Mind Ashes
- Genre:
- Thrash
- Label:
- TTS Media Musik
- Release:
- 20.01.2003
- Right Served
- Hunting Season
- Rotten Paradise
- Blind Eyes
- They Don't Die
- Forensic Nights
- Warcore
- Tears Of Acid
Ist es mittlerweile eine Besonderheit, klassischen Thrash Metal zu machen? Wenn ja, ist das eine traurige Welt. Das besondere an MIND ASHES soll die völlig "trendfreie" Mucke sein, und Melodien die weder "schmiermetallisch" noch "poppig" sind. Ich finde das nicht besonders, aber lobenswert!
MIND ASHES veröffentlichen den nunmehr dritten Beweis ihres Könnens und überzeugen auf fast ganzer Länge, die Band aus Marburg knallt mit "Warcore" mit dem Kopf voran durch die Tür. Die Mucke klingt gut, kein Anfängergedönse dröhnt aus den Boxen, die Hessen haben ihr Handwerk gelernt und spielen ihre Instrumente so, als hätten sie nie was anderes gemacht. Die wohl einzigen Fehler an dem Sound der Band sind die immer ähnlicheren Melodien, die zwar wie im Booklet angepriesen 'trendfrei' sind, sich jedoch immer wieder wiederholen, zwar in verschiedenen Ausführungen, aber der Wiedererkennungseffekt ist da.
Auch das Konzept des Albums ist mir ein Rätsel.
Mit "Right Served", "Hunting Season" und "Rotten Paradise" werden die drei härtesten und schnellsten Songs sofort als Opener verpulvert. Der Rest des Albums besteht aus eher ruhigeren Stücken, wobei der Namensgeber "Warcore" noch mal die Stimmung bricht und derbe loslegt. "Blind Eyes" ist wohl das Paradestück der ruhigen Art, die Melodie ist eingängig und gut ausgespielt, was ein Beweis für das Können der Band ist. Ich selber musste Schmunzeln, als ich begriff, an was mich die Melodie erinnerte: Ein Gameboyspiel namens 'Zelda' (cooles Rollenspiel für unterwegs) machte mit eben dieser Melodie fiese Stimmung. Ist diese Ähnlichkeit begründet, oder vertue ich mich da jetzt völlig? Auch sind die Vorbilder der Bands, u.a. die alten METALLICA, KREATOR oder MEGADETH, ziemlich einfach aus dem Sound rauszuhören, bei "Rotten Paradise" zum Beispiel denkt man nach 2 Minuten "das kennst du doch, hast du doch schon mal gehört". In Wirklichkeit hat man es jedoch noch kein einziges Mal gehört, die Ähnlichkeit mit den Riffs und Rhythmen der Vorbilder ist aber nicht zu leugnen. Aber welche Band hat diesen Fehler nicht?
Die Melodien sind eingängig, aber einfach zu genießen wird es durch die Power des Geschrammels der beiden Gitarristen Bodo und Kali nie. Die Arbeit des Drummers Carsten ist simpel, aber besser als stumpfes Prügelgetrommel, mehr als Rhythmusunterstützung macht er auf dem Album jedoch selten.
Bass? Hört man nicht, gibt es nicht. Obwohl ein Herr namens Sotirios in der Besetzung der Band aufgeführt ist. Schade, typischer Fall von Produktionsfehler. Der Sänger, Entschuldigung, der Krächzer Markus ist irgendwie ein Mittelding aus absolutem Fehlgriff und bestmöglicher Besetzung. In dem einen Song ist er das eine, im nächsten sofort wieder das andere.
Wie geht das? Zum ersten ist es schrecklich, dem Menschen in den ruhigeren Liedern zuzuhören, wenn er versucht sich dem Tempo anzupassen, aber immer noch grölen will. Das artet in heiseres Röcheln aus und macht fast die ganze Stimmung in den ruhigeren Liedern kaputt. Das ist besonders schrecklich, weil die ruhigen Stücke musikalisch einfach nur klasse sind. In den Brechersongs spielt der Sänger sein stimmliches Ass aus, sein Grölen passt perfekt zum schnellen Gedresche seiner Bandkollegen.
Seinen besten Part hat er jedoch in nur 3 Sekunden des Openers „Right Served“, wo er auf einmal zu kreischen beginnt und leider auch sofort wieder aufhört. Markus Schweitzer lass dir sagen, mach weiter so, das hört sich verdammt cool an!
MIND ASHES fabrizieren hier bodenständigen Thrashmetal, der zwar mit immer wiederkehrenden Melodien aufwartet, jedoch voller Energie steckt und auf weitere Werke der Hessen gespannt warten lässt.
Cooles Album das es in sich hat, jedoch mit nur wenigen Überraschungen aufwartet. Ansonsten gibt es nichts an der Platte auszusetzen!
Anspieltips: Right Served, Blind Eyes, Tears Of Acid
- Redakteur:
- Michael Kulueke