MIND GONE BLIND - Liars And Preachers
Mehr über Mind Gone Blind
- Genre:
- Alternative Rock
- Label:
- Rising/SPV
- Release:
- 07.11.2008
- Say You Will
- Fragile
- Somebody Else
- Liars And Preachers
- Be
- Getting Back
- Chains
- Die And Start Again
- Redline
- Convicted
- Just
Schottischer Alternative Rock mit einigen Parallelen zu CREED. Rudimentäre Instrumentierung mit schwacher Produktion.
Die Schotten MIND GONE BLIND präsentieren uns mit ihrem Debütalbum "Liars And Preachers" eine spartanische Version von Alternative Rock, die vor allem im Gesangsbereich Parallelen zu CREED weckt. Dem namhaften Vergleich kann das Quartett jedoch nicht das Wasser reichen, denn speziell in Sachen Produktion und Songwriting weisen die etwas mehr als fünfundvierzig Minuten einige Mängel auf.
Die Sounds der einzelnen Instrumente wollen nicht richtig zusammen passen, denn speziell die Gitarre und der Gesang sind viel zu laut. Das Schlagzeug klingt kraftlos, der Bass treibt nicht. Heutzutage geht das gerade mal als Demoproduktion durch, nicht aber, wenn man im Konzert der Großen mitspielen möchte. Für den Klampfen- und vor allem den Solosound gehören die Herrschaften (zärtlich) geohrfeigt. In dieser Hinsicht besteht noch viel Luft nach oben. Ich kann mir gut vorstellen, dass die ursprüngliche Intention war, dass Album roh und charmant natürlich klingen zu lassen. In solchen Fällen muss trotzdem die Balance stimmen, die auf "Liars And Preachers" aber eine mächtige Schieflage hat.
Dabei haben die Jungs mit Sänger Gary Moyes einen richtig guten Mann an Bord, der sich viel bei Scott Stapp abgeschaut hat und bei Melodieführung und Phrasierung erschreckend nah am Original ist. Die Magie erreicht er jedoch noch nicht, kann das Level über die volle Distanz nicht ganz halten und auch einige tonale Ungenauigkeiten haben sich gegen Ende hin eingeschlichen. Da wären wir wieder bei der ursprünglichen Intention, die aber speziell im Gesangsbereich ihre Grenzen hat. Vielleicht würden den Songs auch ein paar hypnotische Zweitstimmen gut tun, die nämlich auf dem vorliegenden Werk komplett fehlen. Trotzdem ein guter Mann, von dessen Stimme und seinen teils schönen Texten die gesamte Musik von MIND GONE BLIND lebt. Gitarrist Shane Younie rockt zwar ordentlich, muss aber durch seine sehr rotzige Spielweise und leichten Defiziten im Solobereich mächtig Federn lassen.
Die Songs kranken insgesamt ein wenig an fehlenden zündenden Ideen und Überraschungen, sowie dem Mangel an notwendiger Abwechslung. Alles wirkt recht linear, ohne größere Dynamik. Das Songwriting benötigt in Zukunft definitiv mehr Feuer. 'Say You Will', 'Redline', 'Fragile', 'Be' oder das ruhige 'Somebody Else' sind alles sehr nette Rocknummern, die aber letztendlich noch nicht zünden wollen. Einen großen Pluspunkt können MIND GONE BLIND mit der Aufmachung ihrer Scheibe verbuchen, denn diese ist wirklich schön und geschmackvoll. Abschließend kann ich das Album aber nur all denjenigen unter euch empfehlen, die ständig auf der Suche nach neuestem Alternative-Rock-Futter sind und auch mit der musikalischen zweiten Liga keine Probleme haben.
Anspieltipps: Redline, Liars And Preachers, Somebody Else
- Redakteur:
- Chris Staubach