MIND KEY - Journey Of A Rough Diamond
Mehr über Mind Key
- Genre:
- Prog Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Frontiers
- Release:
- 12.07.2004
- Secret Dream
- Love Remains The Same
- Deep Inside
- Memory Calling
- Lord Of The Flies
- World Of Illusion
- Without Ann
- Waiting For The Answer
Puh. Das ist ja ein Ding. Eigentlich hatte ich von MIND KEY Melodic Rock erwartet, da Frontiers fast ausnahmslos eben solchen veröffentlicht. Aber damit liege ich bei den Italienern dann doch mal ganz daneben. Denn MIND KEY offerieren auf ihrem Debüt "Journey Of A Rough Diamond" progressiven Metal, den ich stilistisch am ehesten irgendwo zwischen SYMPHONY X und DREAM THEATER einordnen würde.
Doch der 1999 gegründete Fünfer aus Neapel ist keiner dieser seelen- und orientierungslosen Klone, wie man sie alle naselang zu Gesicht bzw. zu Gehör bekommt. Nein, MIND KEY legen ein abwechslungsreiches, spannendes und gelungen produziertes Album vor, das sich kaum hinter den Großen der Branche verstecken muss und sich ein eigenes Gesicht bewahrt hat.
Das fängt schon an bei den Vocals von Mark Basile, der erfreulich unitalienisch klingt und mich in seinen tieferen Momenten das eine oder andere Mal an Sir Russell Allen (SYMPHONY X) erinnert und vor allem in den ruhigen Momenten brilliert. Hört mal das Gänsehaut erzeugende 'Memory Calling'. Weiterhin hervorzuheben ist das ausgesprochen facettenreiche Spiel von Emanuele Colella, der nicht nur die Tonleitern hoch- und runterdudelt, sondern auch schon mal überraschende, jazzige Breaks einbaut. 'Deep Inside' sollte hier als Empfehlung dienen. Dazu kommen die wohldosierten und immer songorientiert eingesetzten Keys von Dario De Cicco, wie man sie zum Beispiel bei 'World Of Illusion' zu hören bekommt. Tja, und auch die Rhythmusabteilung mit Lele Castaldo (b.) und Andrea Stipa (dr.) gibt sich keine Blöße und baut immer ein grundsolides Fundament, wobei vor allem Lele auch mit akzentuierten Bassläufen zu glänzen weiß.
Bei aller technischer Klasse sind aber auch die Songs nicht zu kurz gekommen. Auch wenn die acht Songs auf knapp 60 Minuten Spielzeit kommen und somit im Schnitt etwas länger ausgefallen sind, verliert man sich nie in endloser Frickelei, sondern hat den Song im Blick und schafft es Melodien zu schreiben, die auch im Ohr hängen bleiben. Die besten Beispiele dafür sind das knapp zehnminütige 'Lord Of The Flies' und das elfminütige Abschlussopus 'Waiting For The Answer'.
Genug gefaselt. Wer auf progressiven Metal der Marke SYMPHONY X, DREAM THEATER oder THRESHOLD steht, sollte sich auf jeden Fall mal mit der Reise des Rohdiamanten beschäftigen. Für mich bisher der Newcomer des Jahres.
Anspieltipps: Deep Inside, Memory Calling, Lord Of The Flies, Waiting For The Answer
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk