MIND RIPPER - Kahos Humana
Mehr über Mind Ripper
- Genre:
- Melodic Black Metal
- Intro
- Gardiens
- Proclamateurs De La Paix
- Larmes
- Deny
- Ce Jour Lá
- Dans Les Veines ...
- Evanghellion
Nach dem 2001er Demo "Cathartic Dreams" hat das französische Quartett MIND RIPPER mit "Kahos Humana" eine amtliche Melodic-Black-Scheibe am Start. Wie bei den meisten (nicht allen) Eigenproduktionen müssen leider Abstriche hinsichtlich des Sounds genommen werden. Ansonsten kann die Combo restlos glänzen und kombiniert ihren melodischen Black Metal mit progressiven Sounds, die man normalerweise von FATES WARNING und Konsorten kennt.
Nach dem obligatorisch düster angehauchten Intro geht´s mit 'Gardiens' erst mal typisch los. Ordentliches Geballer, keifender, deathig angehauchter Kehlkopfgesang und amtliche Riffs. Interessant wird´s erst in der zweiten Hälfte, wenn ein geniales Gitarrenthema auftaucht, das jegliche aufkommenden Zweifel verblassen lässt! Bei 'Proclamateurs De La Paix' tauchen zu Beginn Riffs auf, die mich sehr stark an 'Renewal' von KREATORs gleichnamiger Scheibe erinnern. Danach wird weitergebollert und das Anfangs erwähnte Riff immer wieder aufgenommen. 'Larmes' lässt alte CELTIC FROST wieder aufleben und kombiniert dies geschickt mit einer genialen melodischen Riffattacke, die sich gewaschen hatt. Zwischendurch wird ein RUNNIG WILD-mäßiger Part eingestreut, um danach wie zuvor weiterzutrümmern. Vor allem fällt auf, dass die Franzosen immer zum richtigen Zeitpunkt den Fuß vom Gaspedal nehmen. Gerade 'Larmes' ist ein gutes Beispiel für die komplexen, fast schon progressiven Songstrukturen. 'Deny' vertieft das RUNNING WILD-Thema vom vorherigen Stück. Rock'n Rolf wäre stolz auf die Jungs, was bei seinen letzten drei eher mauen Outputs nicht unbedingt schwer fallen sollte. Auch hier werden, für Black-Metal-Verhältnisse, viele Riffwechsel eingestreut. Das reicht sogar, zumindest vom Riffing her, bis hin zum Hardcore. Was ich vor allem genial finde, ist, dass man zu Beginn der meisten Songs denkt: Na ja, ganz nett - haut mich aber net unbedingt vom Hocker! Doch die Truppe versteht es geschickt, Melodien einzustreuen, die einem nicht aus dem Kopf gehen. Klar, es ist schon avantgardistisch und zum Teil auch schon fast jazzig, aber irgendwie genial.
Ohne Frage eine Scheibe, die polarisiert! Es braucht einige Durchläufe, bis man in die Materie eindringt, doch die coolen Melodien bleiben schon nach relativ kurzer Zeit haften. Den Titel "FATES WARNING des Black Metal" haben sich die Jungs auf jeden Fall verdient. Progressive Black mit Niveau. Und das ist erst ihr Debüt ...
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Anspieltipps: Proclamateur De La Paix, Larmes
- Redakteur:
- Tolga Karabagli