MINDGAMES - Spirals In The Wider Space
Mehr über Mindgames
- Genre:
- Progressive Rock / Neo-Prog
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Independent / Just For Kicks
- Release:
- 19.07.2024
- Introlude
- Godlike Strangers
- Who Are You Anyway?
- High Above The Clouds
- Hunter's Bait
- Tears Of Civilisation
- Economanico
- A Sharp Revolution
- Turning In Circles
- Lion's Fate
- Forever Endeavour
- A Much Better Place
Diese musikalischen Gedankenspiele sind bereichernd!
Progressive Rock braucht ein differenziertes Klangbild, um seine komplexen musikalischen Botschaften möglichst unverfälscht an den geneigten Hörer zu bringen. "Spirals In The Wider Space" verfügt über eine so exzellente Produktion, dass diese unmittelbar mit dem ersten Track 'Introlude' zum Abtauchen in die atmosphärisch dichten Soundlandschaften einlädt. Vielfältige Gitarrenstimmungen und eine exzellent aufgenommene Rhythmusfraktion können rundum überzeugen. Für eine Eigenpressung ist das klangliche Niveau wirklich sehr beachtlich! Geschmack und Erfahrung zählen eben manchmal mehr als ein üppiges Budget.
Die belgischen Neo-Progger von MINDGAMES sind bereits seit 1997 aktiv, dennoch ist "Spirals In The Wider Space" erst ihr fünftes Studioalbum. Der Vorgänger liegt nun auch schon wieder neun Jahre zurück. Gut Ding will Weile haben, und das trifft auch auf den aktuellen Langspieler zu, denn die ausgefeilten Kompositionen künden von viel Arbeit und Mühe, die die Belgier in die zwölf Songs investiert haben. Ein Gimmick: Das gesampelte Knacken der Einlauf- und Auslaufrille zu Beginn und am Ende soll ein Vinyl-Gefühl simulieren.
Mir gefallen beim Songwriting die oft überraschenden Breaks, die aber nie den Fluss der Musik stören. Mit schönen akustischen Passagen und Sequenzen, die gerne auch mal funky oder jazzy klingen wie in 'Who Are You Anyway?', oder mit kurzen experimentellen Ausflügen wie in 'High Above The Clouds' wird dem Hörer doch eine ganze Menge geboten. Von Anfang an war aber 'Godlike Strangers' mein liebstes Stück auf "Spirals In The Wider Space", das in seiner Melodieführung ganz dezent an eine Melange aus RUSH und THRESHOLD erinnert. Überhaupt stehen klare, nachvollziehbare Melodien bei den Belgiern hoch im Kurs, auch wenn eine Komposition mal etwas verschachtelter angelegt ist. Gelegentlich stellen sich bei den mystisch-verträumten Gesangslinien Assoziationen an ELOY ein ('Tears Of Civilisation', 'A Sharp Revolution').
Wer seinen Progressive Rock gerne auch mal ruhiger mag, sollte ein paar Sitzungen mit dem aktuellen Album von MINDGAMES einplanen. Jedes Instrument ist für sich genommen einen gesonderten Hördurchgang wert, wobei aber der sehr angenehme und einnehmende Gesang von Gitarrist Bart Schram ebenfalls eine Erwähnung verdient. Bleibt nur zu hoffen, dass das nächste Album nicht wieder neun Jahre in Anspruch nehmen wird.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Jens Wilkens