MINDPATROL - The Marble Fall
Mehr über Mindpatrol
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Housemaster Records
- Release:
- 12.10.2015
- Genesis
- Where Beauty Lies
- The Fall
- A Marble Throne
- Tabula Rasa
- Crown Of Thorns
- Nobody`s Slave
- Molten Art
- Dawn
- Nemesis I: Memento
- Nemesis II: Remorse
- Catharsis
Der zweite Sündenfall aus Luxemburg.
An das Debüt von MINDPATROL kann ich mich nur zu gut erinnern, denn "Downfall Theatre" war vor etwa zwei Jahren das erste Album, das ich für POWERMETAL.de rezensierte. Bereits zu diesem Zeitpunkt war das Duo Luc Francois und Xavier Hofmann hoch ambitioniert und legte gleich ein Konzeptalbum samt Begleitlektüre auf's Parkett. Kein Wunder also, dass es sich bei "The Marble Fall" ebenfalls um ein Konzeptalbum handelt, welches eine alternative Version des biblischen Sündenfalls thematisiert.
Die Band um Sänger Luc, der das lyrische Konzept erdacht hat, und Xavier, der als Gitarrist, Hauptsongwriter und Produzent fungiert, wird vervollständigt durch zwei weitere Gitarristen (Yann Weidig und Frank Laux), sowie Bassistin Sandy Moschetti und Drummer Scott Kutting. Stilistisch ist MINDPATROL nicht leicht zu kategorisieren. In Anbetracht der größtenteils sehr komplexen Arrangements, steht recht schnell der Begriff "progressiv" im Raum. Ob des künstlerischen Anspruchs würde auch "avantgarde" passen.
Die hohen Ansprüche, die dadurch geweckt werden, erfüllt "The Marble Fall" jedoch leider nicht. Woran liegt das? Zunächst einmal kann Luc einfach nicht singen. Das mag jetzt hart klingen, aber wie schon beim Debüt sträuben sich einem bei einigen Gesangspassagen, z.B. in 'Tabula Rasa' und 'Dawn', wirklich die Nackenhaare. Zwar deckt der Luxemburger eine große Bandbreite ab und weiß mit seinen Growls teilweise zu überzeugen, sobald er allerdings versucht "richtig" zu singen, klingt das furchtbar. Luc wäre besser beraten gewesen, Gastsänger/innen für die verschiedenen Charaktere zu engagieren, anstatt alle Rollen selbst zu übernehmen und dabei Stimmlagen zu bemühen, denen er einfach nicht gewachsen ist.
Rein handwerklich weiß man durchaus zu überzeugen. Insbesondere die vielen Ideen im Gitarrenbereich und das variable Drumming sind Pfunde, mit denen sich wuchern lässt. In Sachen Songwriting packt man aus meiner Sicht jedoch zu viel in die einzelnen Songs, so dass selbst nach mehreren Durchläufen kaum etwas hängen bleibt. Es fehlt ganz einfach der berühmte rote Faden. Gängige kompositorische Strukturen wie Chorus, Pre-Chorus oder Bridge sucht man auf "The Marble Fall" in der Regel vergebens, so dass man als Hörer teilweise völlig die Orientierung verliert. Es fehlt auch an einem Leitmotiv, das immer mal wieder aufgegriffen wird und ein gutes Konzeptalbum ausmacht.
Produktion und Aufmachung dieses Digipaks sind hochprofessionell und motivieren Liebhaber progressiven Death Metals vielleicht dieser Nachwuchscombo eine Chance zu geben. Allerdings würde ich persönlich eher das eingangs erwähnte Debütalbum empfehlen, welches für eine erste Begegnung mit MINDPATROL einfach besser geeignet ist.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Alexander Fähnrich