MINIPONY - Ajna
Mehr über Minipony
- Genre:
- Progressive Death Metal / Technical Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- All Noir
- Release:
- 24.06.2022
- •
- Irresponsable
- Kill Like A Human
- Quaggas
- Filippos Lullaby
- Breathe
- ••
- Song For Fiona
- Don 18
- Shadow
- •••
- Ajna
Anspruchsvoller Todesstahl aus Südamerika.
Für Freunde von technischem, progressivem und forderndem Death-Metal kommt mit MINIPONY und dem Zweitwerk "Ajna" genau das Richtige über den großen Teich. Das Trio aus Ecuador dürfte für alle, die von der letzten GOJIRA-Scheibe nicht vollkommen überzeugt waren, eine willkommene Alternative oder Ergänzung sein.
Wobei sich die Überschneidungen, neben dem modernen und repetitiven Riffs, sich eher auf den Spirit der Band und dem zwingenden Willen einer inhaltlicher Relevanz beschränken. MINIPONY haben zweifelsfrei auch einen starken eigenen Charakter.
Das beginnt direkt mit der Vokal-Arbeit (ja, das ist tatsächlich Arbeit) von Frontfrau Emilia, welche facettenreich und immer am Rande des Wahns durch die Songs führt. Ob nun verschiedenste Formen von Growls über geflüsterte Passagen, cleanen Gesangsarrangements bis hin zu Elementen, welche sich anhören als wäre der New Metal der 1990er Jahre in einer dunklen Ecke langsam vor sich hin mutiert. ZAND lässt grüßen!
Schon alleine ihre Präsenz rechtfertig eine Note im oberen Segment, aber auch ihre beiden männlichen Wegbegleiter liefern mit dem rohen Math-Sound und den immer mal wieder aufleuchtenden Rhythmen aus dem Latino-Bereich einen kongeniale Spielwiese, um ihre so große Strahlkraft zu entfalten.
Apropos Rhythmik - das im Gegensatz zum Debüt "Imago" hier tatsächlich ein Mensch hinter dem Schlagzeug sitzt, macht sich ebenfalls in allen Tracks positiv bemerkbar.
Wirkliche Stand-Alone Hits gibt es nicht wirklich, aber 'Breathe' (mit Stilecht geatmeten Refrain), die Abrissbirne 'Song For Fiona' und das Albumhighlight 'Filippos Lullaby' sind aller Ehren wert und auch die restlichen Tracks fallen kaum ab. Auf der anderen Seite sind die drei als Punkt gekennzeichneten Interludes zwar ziemlich durchgeknallt und verstörend, aber auch ebenso unnötig und erschließen sich mir nicht vollständig.
Wer also mal etwas Abwechslung in seiner Female-Fronted-Metal-Sammlung (was geht mir dieses Label auf den Keks) haben möchte und von den Legionen an Gothic- und Symphonic-Metal-Damen etwas angeödet ist, der sollte genauso ein Ohr riskieren, wie alle Anhänger der Duplantier-Brüder.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Stefan Rosenthal