MINISTRY - Last Tangle In Paris
Mehr über Ministry
- Genre:
- Industrial Metal
- Label:
- Warner
- Release:
- 04.06.2014
- Ghouldiggers
- No W
- Señor Peligro
- Rio Grande Blood
- LiesLiesLies
- 99 Percenters
- Life Is Good
- Relapse
- The Last Sucker
- Psalm 60
- N.W.O.
- Just One Fix
- Thieves
- Khyber Pass
- Fear Is Big Business
- Let's Go
- Watch Yourself
- So What
- Ghouldiggers
- No W
- Señor Peligro
- LiesLiesLies
- 99 Percenters
- Life Is Good
- Relapse
- The Last Sucker
- Psalm 69
- N.W.O.
- Just One Fix
- Thieves
Das endgültig letzte Lebenszeichen...?
Nun, MINISTRY fiel es in den vergangenen Jahren deutlich schwer das Handtuch zu werfen. Doch der tragische Tod seines langjährigen Weggefährten Mike Scaccia bewog Jourgensen dazu, nun endgültig adios zu sagen. Und wenn das MINISTRY-Aushängeschild die letzten dreieinhalb Dekaden Revue passieren lässt, blickt er auf eine Musikkarriere der besonderen Art. Es gab Höhen und Tiefen, Zynismus, Tragödien, Republikanerkritik und Industrial Metal. Am deutlichsten assoziiere ich die Band mit dieser Kraft aus harten Riffs, einer ungeheuren Intensität und dieser einlullenden Weise, mit denen Jourgensen zu seinen Jüngern sprach. Zugegeben, der Mann ist doch deutlich in die Jahre gekommen und ein Schatten seiner Hochphase. Doch dass es MINISTRY immernoch schafft, diese bandtypischen Trademarks zu bündeln und die Massen zum Kochen zu bringen, beweist uns "Last Tangle In Paris – Live 2012", die warscheinlich nun endgültig letzte Live-Veröffentlichung der einstigen Industrial-Könige.
Aufgenommen während der "DeFiBRilLaTouR" 2012 gibt es hinsichtlich Bild- und Tonqualität kein Haar in der Suppe zu finden. Man ist hautnah dabei, bekommt einen gelungenen Einblick und eine Band zu sehen, die in ihren letzten Atemzügen alles gibt. Wie bereits geschildert, schlendert Frontmann Al zwar unglaublich behäbig und scheinbar vollkommen realitätsfern über die Bühne, doch das tut der Musik keinen Abbruch. 'No W', 'LiesLiesLies', 'New World Order' oder die beiden Abschlussmonster 'Just One Fix' und 'Thieves' machen gehörigen Spaß und werden vom Publikum dankbar aufgenommen. Doch da sich die Setliste im Vergleich zu der im letzten Jahr erschienenden "Enjoy The Quiet – Live At Wacken 2012"-DVD nur in wenigen Punkten unterscheidet und ich jenen Auftritt noch ein bisschen intensiver fand, dürfte dieses Konzert nur für Die-Hard-Fans interessant sein. Alle anderen mögen bitte zur genannten Wacken-DVD oder zur "Adios...Puta Madres"-Veröffentlichung greifen.
Doch für die Katz' ist "Last Tangle In Paris – Live 2012" dennoch nicht: Denn dem eigentlichen Auftritt werden noch zwei weitere Rundlinge beigelegt, die üppige Digipack-Ausgabe erhält noch ein Doppel-Audio-Album als Tour-Retrospektive mit insgesamt 18 Live-Aufnahmen, die bis ins Jahr 2006 zurückreichen. Hier kommen auch eher selten dargebotene Stücke wie 'Fear Is Big Business' oder 'Let's Go' zum Zuge, die inmitten dieses Klassiker-Arsenals eine sehr gute Figur abgeben. Doch bei stolzen dreizehn Alben auf der Habenseite, kann man nicht jeden MINISTRY-Anhänger vollends zufrieden stimmen. Von daher ist diese Zusammensetzung und jene bei dem Konzert doch im Großen und Ganzen eine gelungene. Zusammen mit raren Backstage-Aufnahmen und Interviews darf man sich "Last Tangle In Paris – Live 2012" in seiner Gesamtheit nicht durch die Lappen gehen.
Was bleibt mir am Ende zu sagen? Ich bedanke mich für Alben wie "Psalm 69" oder "Houses Of A Molé", für eine unglaubliche Intensität bei so manchen Konzerten und einen Frontmann, der in seiner Persönlichkeit, mit allen positiven und negativen Charakterzügen, wohl einmalig ist. Die Band war stets spannend, unberechenbar und, dank der ganz eigenen Note, so besonders. Ladies and gentlemen, das war MINISTRY.
- Redakteur:
- Marcel Rapp