MINISTRY - The Last Dubber
Mehr über Ministry
- Genre:
- Industrial/Elektro
- Label:
- 13th Planet/Soulfood
- Release:
- 11.09.2009
- Let’s Go [La Fin Du Monde Mix]
- Watch Yourself [The Clocks Strike Thirteen Mix]
- Life Is Good [Neuroplasticity Mix]
- The Dick Song [Straight Outta Lincoln Mix]
- The Last Sucker [Icke Mix]
- No Glory [Sandpaper Condom Mix]
- Death & Destruction [A Vote of Non-Confidence Mix]
- Die In A Crash [Point of Impact Mix]
- End Of Days Part 1 [One Less Sparrow Mix]
- End Of Days Part 2 [Extreme Mayan Makeover Mix]
- Let’s Go [Dawn Of Oblivion Mix]
- The Last Sucker [Hardware Revamp Mix]
Das Remix-Werk zum Goodbye-Album, dem noch eine Abschieds-DVD folgte.
Al Jourgensen war in den knapp drei Dekaden, die er als Chefdenker und Songwriter bei MINISTRY verbracht hat, stets ein Mann der ganz klaren Worte gewesen. Daher ist es auch erstaunlich, wie der selbst erklärte Feind des totalen Kommerzes den Abschied seiner Kapelle nun inszeniert bzw. wie viele Releases nach dem Ableben der Band noch ins Händlerregal stolpern. "Adios...Putas Madres" war als Live-DVD sicherlich noch ein angenehmer Schlussteil. Auch der eigentlich letzte Studio-Release "The Last Sucker" konnte noch verkraftet werden. Aber als Jourgensen dann auch noch eine Cover-CD nachschob und auch noch ein Remix-Album in die Gänge brachte, durfte man sich ernsthaft fragen, wie konsequent der gute Herr es nun mit sich und seiner Band treibt - nämlich gar nicht.
Es ist sicher nichts gegen die Tatsache zu sagen, dass eine Band wie MINISTRY Traditionen pflegt, aber dann bitte auch zu Lebzeiten und nicht als eine Art Leichenschändung, die "The Last Dubber" nun letzten Endes ist. Der Saft ist raus, der Industrial größtenteils auch, und da sich die Gitarren so gut wie nie zuvor verstecken, geht der Geist mancher Songs beinahe komplett verloren. Dennoch muss man sagen, dass MINISTRY trotz allem immer noch einiges aus ihren Songs herausholen, zumindest im ersten Drittel, in denen die stampfenden Beats sich noch angenehm durchsetzen können. Je weiter "The Last Dubber" jedoch fortschreitet, desto deutlicher manifestiert sich der Eindruck, die Songs seien austauschbar. Sicherlich verbergen sich in den gemischten Tracks von 'The Dick Song' und 'The Last Sucker' viele interessante Elemente, aber irgendwie kann Jourgensen dem Ganzen nichts Neues mehr aufdrücken. Ebenso wenig wie seine Partners in Crime, bei denen sich dieses Mal vor allem REVOLTING COCKS-Kollege Clayton Worbeck mit ganzen zehn Beiträgen auszeichnet. Der Drops scheint gelutscht, alle relevanten Ideen bereits verwurstet, und auch wenn "The Last Dubber" die Songs stimmungstechnisch in eine andere, experimentellere Richtung drückt, ist die Scheibe am Ende nicht mehr das, was MINISTRY zu ihren besten (Remix-)Zeiten auf den Markt gebracht haben. Hoffen wir also, dass der letzte Sargnagel nun endgültig eingehämmert und das Kapitel beendet wird.
"The Last Dubber" mag ja kein grundsätzlich schlechtes Album sein. Aber es ist beileibe auch keines der besseren im MINISTRY-Katalog ...
Anspietipps: Let’s Go [La Fin Du Monde Mix], Death & Destruction [A Vote of Non-Confidence Mix]
- Redakteur:
- Björn Backes