MINSK - The Crash And The Draw
Mehr über Minsk
- Genre:
- Post Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Relapse Records
- Release:
- 03.04.2015
- To The Initiate
- Within And Without
- Onward Procession I: These Longest Of Days
- Onward Procession II: The Soil Calls
- Onward Procession III: The Blue Hour
- Onward Procession IV:Return, The Heir
- Conjunction
- The Way Is Through
- To You There Is No End
- To The Garish Remembrance Of Failure
- When The Walls Fell
Neue Leute, lange Pause, keine guten Vorzeichen!
Keiner Band tut es gut, wenn ihre Mitglieder den Schleudersitz betätigt haben. Dies musste auch MINSK-Mastermind Christopher Bennett erkennen, der sich nach dem gefeierten letzten Release "With Echoes In The Movement Of Stone" von seiner kompletten Mannschaft verabschieden musste. Sechs Jahre sind seither vergangen, in denen Bennett nicht nur Zeit benötigte, um seine Truppe komplett neu aufzustellen, sondern auch den fehlenden Input vorheriger Größen zu kompensieren. "The Crash And The Draw" gibt ihm nun Gelegenheit, den Beweis anzutreten, dass die neuen Besen mindestens ebenso gut kehren wie die alten - doch mit dem Erfüllen der alten Weisheit tut sich der Chefdenker der Post-Metal-Kulttruppe arg schwer.
Die neue Scheibe läuft nämlich sehr, sehr zäh an und benötigt eine lange Zeit, bis sich diese monumentale Atmosphäre früherer Werke wieder einstellt. Es sind lediglich Ausnahmen wie das an MASTODON erinnernde 'Within Or Without' oder das mit einer ISIS-Komponente gesegnete 'The Soil Calls', die in der Frühphase des Albums Akzente setzen können - wenn auch nur mittelfristig. Denn gerade um diese Tracks herum verzeichnet "The Crash And The Draw" ungewöhnliche Längen, die man beim gequälten Opener 'To The Initiate' noch nicht wahrhaben wollte, die sich aber zu großen Teilen des 'Onward Procession'-Quartetts sehr deutlich manifestieren. Das Material ist wie gelähmt, das apokalyptische Feeling will sich nicht erzwingen lassen, und dennoch will man nicht akzeptieren, dass ein herber Bruch bei MINSK vorliegt.
Glücklicherweise belehren Bennett und Konsorten ihr Publikum auf der Zielgraden noch einmal eines Besseren und zaubern unverhofft Mächtiges aus dem Hut. Das aufbrausende Epos 'The Way Is Through' und ganz besonders der Schlusstrack 'When The Walls Fell' mit seinem heroischen Backing sind eine gewaltige Entschädigung für so viel Versäumtes. Und dennoch täuschen auch sie nicht darüber hinweg, dass viele Passagen auf "The Crash And The Draw" eher wie Stückwerk anmuten und die Band es nicht in den Griff bekommt, einen angenehmen Flow in ihr neues Werk zu bringen.
Von einer Enttäuschung zu reden, wäre vielleicht noch zu weit gegriffen. Aber Fakt ist nunmal, dass die MINSK-Diskografie bis dato unantastbar war - und das ist sie mit der Veröffentlichung dieser Platte nun nicht mehr. Fans werden ihre Befriedigung finden. Den endgültigen Segen will man dem Album aber irgendwie dann doch verwehren!
Anspieltipps: When The Walls Fell, The Way Is Through
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes