MIRROR - Mirror
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2015
Mehr über Mirror
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Metal Blade (Sony)
- Release:
- 20.11.2015
- Mirror
- Curse Of The Gypsy
- Year Of The Red Moon
- Heavy King
- Madness And Magik
- Galleon
- Cloak Of A Thousand Secrets
- Orion's Sword
- Elysian
Zu glatt für die erste Reihe
Okkulter Heavy Metal, der sich auf die Frühzeit des Genres beruft? Das kommt dem aufmerksamen Szenebeobachter nicht gerade neu vor - und so rennt MIRROR mehr oder weniger offene Türen ein, wenn die Band auf dem selbstbetitelten Debütalbum den Sound der frühen 80er mit einer guten Portion 70er-Orgelsounds und Texten über Tod, Teufel und Magie vermengt.
Am Werk sind hier erprobte Musiker, die sich ihre Sporen unter anderem bei Englands Geräuschgöttern ELECTRIC WIZARD und den Black-Thrash-Rüpeln SATAN'S WRATH verdient haben. Nun also Okkultrock und ein Schelm, wer dabei böses denkt und der Truppe das Aufspringen auf einen Trend unterstellt. Tatsache ist aber natürlich, dass MIRROR mit der wiederentdeckten Liebe zu den Sounds ihrer Jugend nicht die einzige und auch vor allem nicht die erste Band ist. Was dem Ergebnis andererseits insofern zugute kommt, als dass hier Leute am Werk sind, die wissen, was sie tun, die Songwriting und instrumentale Kompetenz mitbringen und somit ein durchgängig sehr gut hörbares Album zusammengebraut haben. Vom eröffnenden Titelsong an werden alle Klischees bedient, die der geneigte Hörer erwartet, in Songs, die hin und wieder etwas zu glatt und zu formschön geraten sind, um den Puristen zu gefallen. Fans von GHOST, aber auch den frühen Alben von IN SOLITUDE dürften hier aber auf ihre Kosten kommen und bei aller Skepsis über die etwaige Glaubwürdigkeit der Musiker muss man einfach kostatieren, dass die Lieder gut ins Ohr gehen und man wie von selbst mit dem Fuß wippt.
Für den Sprung in die allererste Reihe des Stils fehlt es "Mirror" aber trotz allem noch an wirklich überragenden Songs und dem vollständig eigenen Charakter. Vor lauter Anstrengungen, den okkult-rockigen Metal richtig zu spielen, ist die Eigenständigkeit nämlich gänzlich auf der Strecke geblieben. Wen das nicht stört, der wird bei Songs wie 'Galeon' oder dem abschließenden 'Elysian' jedoch voll auf seine Kosten kommen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst