MIRRORPLAIN - Path Of Salvation
Mehr über Mirrorplain
- Genre:
- Alternative Rock / Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Fastball
- Release:
- 08.09.2017
- Fortune
- Mirrorplain
- Salvation
- Eternal Jack
- Reparation
- Unsought
- Angel Without Wings
- Tower Of Babel
- Jerz Off
Alternative Rock aus dem schönen Sauerland
In Do-it-yourself-Manier auf dem Weg zur Rettung, so könnte wohl das Moto der Sauerländer MIRRORPLAIN lauten, die nach zwei kurzweiligen EPs dieser Tage mit "Path Of Salvation" ihren ersten Langspieler vorlegen. Im lokalen Underground ist der Fünfer dabei schon lange recht bekannt, denn immerhin spielen sich die Jungs seit der Bandgründung im Jahr 2011 den sprichwörtlichen Arsch ab und sind nahezu jedes Wochenende auf einer Bühne zu finden. Mit ihren Liveshows haben sie sich damit inzwischen auch eine ordentliche Fangemeinde erspielt, doch es bleibt die Frage, ob die Truppe die Energie, die sie auf den Bühnenbrettern ausstrahlt, auch auf ihre erste Langrille bannen konnte.
Der Anfang klingt jedenfalls schon einmal recht vielversprechend, denn mit dem Opener 'Fortune' ist der Band direkt ein ordentlicher Alternative-Rocker gelungen, der sich mit ausladenden Streicher-Arrangements und feiner Gitarrenarbeit schnell im Langzeitgedächtnis des Hörers festsetzt. Doch nicht nur die technische Darbietung und das Songwriting passen hier, auch die Produktion, für die Hilton Theissen hintern den Reglern Platz genommen hat, überzeugt mit einem luftigen und trotzdem druckvollen Klangbild. Besser wird es sogar noch beim folgenden Band-Titeltrack 'Mirrorplain', der gerade dank des Einsatzes der im Alternative Rock doch eher selten gehörten Orgel ein ganz eigenes Flair versprüht und damit gemeinsam mit dem gelungenen dritten Track 'Salvation' den starken Einstand des Quintetts komplettiert.
Leider können die Saulerländer das hohe Niveau allerdings nicht über die gesamte Spielzeit hinweg halten, denn spätestens beim balladesken 'Reparation' gehen den Jungs dann doch die kompositorischen Körner aus. Mit seinem Piano und den getragenen Gitarren ist der Track einfach zu viel austauschbare Pop-Ballade und zu wenig interessanter Alternative-Track, um wirklich gefallen zu können. Ähnliches gilt auch für 'Tower Of Babel', das mit einem dauerhaft im Hintergrund klimpernden Klavier und einigen kitschigen Keyboards musikalisch irgendwie überladen wirkt. Die Krönung ist dann jedoch der finale Bonustrack 'Jerz Off', der wie ein echter Fremdkörper zwischen den übrigen Songs wirkt und mit seinem recht plumpen Text wohl auch besser ein einfacher Witz im Proberaum geblieben wäre.
Alles in allem ist "Path Of Salvation" damit noch nicht der Stein der Weisen in Sachen Alternative Rock und transportiert aus meiner Sicht auch nicht die tatsächlichen Fähigkeiten der Truppe. Ich jedenfalls habe die Shows der Sauerländer deutlich stärker und rockiger in Erinnerung, weshalb ich auch eine gewisse Enttäuschung angesichts des Debüts nicht verbergen kann. Beim nächsten mal vielleicht ein bisschen weniger Experimentierfreude und mehr Songs im Stile von 'Mirrorplain' oder 'Salvation', dann sind hier auch noch einmal deutlich mehr Punkte drin!
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs